Stromausfälle: Gefährlicher Einsatz für die Helfer

Bis zu 3.000 Haushalte waren am Mittwoch in Kärnten vorübergehend wieder ohne Strom, betroffen waren unter anderem das Gail-, Gitsch- und Lavanttal. Auch in vielen Schulen ging das Licht aus. Die Reparaturarbeiten sind für die Monteure der KELAG teils sehr gefährlich.

Mittwochfrüh waren erneut 3.000 Haushalte ohne Strom, am Nachmittag waren es 1.300. Gegen Abend konnte auch die Versorgung im mit rund 500 Haushalten am stärksten betroffenen Gitschtal wieder hergestellt werden. Weitere Stromausfälle gab es punktuell noch im oberen Gailtal, in der Gemeinde Zell Pfarre, im Rosental, im Lavanttal und in der Gemeinde Brückl. Laut Robert Schmaranz von der KELAG dürfte man es noch am Mittwoch schaffen, die meisten Haushalte wieder mit Strom zu versorgen. Das hänge aber vom Wetter ab, eine zuverlässige Prognose sei derzeit nicht möglich.

Manche Familien müssen seit Tagen ohne Strom bzw. ohne Zufahrt auskommen. Romantisch ist es nicht, ohne Waschmaschine, Heizung und auch TV und Radio auszukommen, schilderten sie dem ORF - mehr dazu in Familien ohne Strom und Zufahrt isoliert. Am Dienstag musste im Gailtal eine 92-jährige Frau geborgen werden, die tagelang keinen Strom hatte - mehr dazu in Tagelang ohne Strom: 92-Jährige gerettet.

Gefährliche Einsätze für Monteure

Immer wieder fallen Bäume durch die Schneelast um und kappen Stromleitungen, manche Leitungen sind auch vereist. Unermüdlich sind 200 KELAG-Mitarbeiter seit Tagen im Einsatz. Kaum sind Störfälle behoben, gilt es, sich um die nächsten zu kümmern. Die Reparaturarbeiten bringen die KELAG-Monteure an ihre Grenzen, sagt Erwin Wiedenbauer, derzeit in Zell Pfarre im Einsatz: „Es ist momentan sehr hart für uns - und sehr gefährlich.“ Die Monteure müssen sich teils durch hüfthohen Schnee vorkämpfen, an anderen Stellen liegt unter einer dünnen Schneeschicht blankes Eis, auch bestehe stets Gefahr durch umstürzende Bäume. „Immer wieder hört man krachendes Holz und herunterstürzende Äste“, schildert der KELAG-Monteur. Auch deswegen seien die Arbeiter bemüht, die Störungen so rasch wie möglich zu beheben.

Schnee Stromversorgung KELAG Monteur Schulen

ORF

Bis rund 21.00 Uhr sind die Monteure täglich im Einsatz, beim Einbrechen der Nacht wird mit Stirnlampen weitergearbeitet. An manchen Stellen sei ein Einsatz im Moment zu gefährlich, etwa am Loiblpass. Trotzdem immer wieder tausende Haushalte für längere Zeit ohne Strom sind, sei die Geduld der Betroffenen groß, sagt Wiedenbauer. Viele seien auch sehr dankbar, wenn die Stromversorgung wiederhergestellt werden konnte. Sollte es in der Nacht keine weiteren Störfälle geben, hofft die KELAG am Donnerstag alle Haushalte wieder mit Strom versorgen zu können.

Auch Schulen ohne Strom

Der Landesschulrat gab am Mittwoch bekannt, dass die Volksschulen in Eisentratten und in Kremsbrücke keinen Strom haben. Außerdem bestehe Gefahr durch umstürzende Bäume. Daher wird am Mittwoch und Donnerstag kein geregelter Schulbetrieb stattfinden. Die wenigen Schüler werden in Absprache mit den Eltern nach Hause geschickt. Da die momentane Situation eine normale Arbeitstätigkeit nicht zulässt, sind die meisten Eltern zu Hause. Eine Aufsicht in der Schule ist gewährleistet, es wird ein Alternativunterricht angeboten.

Auch in St. Georgen im Gailtal gibt es einen Stromausfall, daher haben die Volksschulen Nötsch und Expositur geschlossen. Die Neue Mittelschule Gmünd hat seit kurzem wieder Strom und versucht, einen normalen Schulbetrieb aufzunehmen. Da es schon wieder schneit, kann es sein, dass der Unterricht früher enden wird. Auch bei Ferlach gibt es Probleme: Die Waidischer Straße ist gesperrt, die Kinder kamen zwar noch in die Schule, sollen aber nun wieder nach Hause.

In der Volksschule West Spittal, deren Dach durch Schnee beschädigt wurde, waren am Mittwoch 30 Schüler anwesend, es fand ein Ersatzunterricht statt. Der ältere Gebäudekomplex darf aber weiterhin nicht betreten werden - mehr dazu in Schnee: Volksschule drohte Einsturz. In Lieserhofen, Treffling und und Trebesing findet normaler Unterricht statt. Keinen Schulbetrieb gibt es weiterhin im abgeschlossenen Lesachttal. Überall sonst gilt: Ist der Schulweg zu gefährlich, gelten die Kinder als entschuldigt.

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