Hypo-Kauf: Ex-Manager in Bayern vor Gericht

Ab Montag müssen sich sieben Ex-Vorstände der BayernLB in München vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet auf Untreue beim Kauf der Kärntner Hypo-Bank 2007. Vier Anklagen gibt es auch wegen mutmaßlicher Bestechung durch Jörg Haider.

Unter den Angeklagten ist auch der frühere BayernLB-Chef Werner Schmidt. Er und die weiteren Topmanager, darunter der damalige BayernLB-Finanzvorstand und nunmehrige Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Michael Kemmer, sollen laut Anklage die Hypo um 550 Mio. Euro zu teuer gekauft und damit die BayernLB geschädigt haben.

Schmidt und drei weitere seiner früheren Vorstandskollegen der BayernLB sind auch wegen einer mutmaßlichen Bestechung Haiders als europäischen Amtsträger im Zusammenhang mit dem Hypo-Kauf angeklagt. Hier geht es um ein Sponsoring für das Klagenfurter Fußballstadion, das vorübergehend den Namen „Hypo Group Arena“ trug. Haider soll den Verkauf der stark in Süd-Osteuropa engagierten österreichischen Bank an die Bedingung geknüpft haben, dass die BayernLB sich am Sportsponsoring beteiligt. Ursprünglich soll er zehn Millionen Euro dafür verlangt haben, 2,5 Mio. Euro sollen dann tatsächlich aus München nach Klagenfurt geflossen sein.

Schaden in Milliardenhöhe

BayernLB-Vorstandsmitglied war 2007 auch der nun mitangeklagte Gerhard Gribkowsky. Dieser wurde 2012 wegen Schmiergeldzahlungen von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone bereits zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Das Gefängnis darf Gribkowsky zeitweise allerdings für einen Job bei der Strabag verlassen.

Insgesamt summierte sich der Schaden für die Steuerzahler in Bayern durch den Hypo-Kauf laut Medienberichten auf 3,7 Mrd. Euro. Im Kaufvertrag Ende Mai 2007 setzten die Verantwortlichen ihre Unterschrift unter den Betrag von 1,65 Mrd. Euro. Die BayernLB pumpte aber weiteres Geld in ihre Kärntner Tochter, die schließlich 2009 notverstaatlicht wurde und so an die Republik Österreich ging, deren Steuerzahler ebenso bluten. Seit 2008 flossen somit samt Bundesgarantien 4,8 Mrd. Euro in die ehemalige Kärntner Landesbank.

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