Millstatt: Ärger um Grundstücksverkauf

In Millstatt sorgen Pläne der Gemeinde für den Verkauf eines seenahen Grundstückes für Aufregung. Es geht um rund 45.000 Quadratmeter Grund mit Anbindung zum Millstätter See. Eine Bürgerinitiative hält den Kaufpreis für zu niedrig und fürchtet um den öffentlichen Seezugang.

Besagtes Grundstück in Pesenthein am Millstätter See soll an eine Salzburger Firma verkauft werden, die Ferienhäuser mit 500 Betten errichten will. Kolportierter Kaufpreis: 100 Euro pro Quadratmeter. Viel zu wenig für Josef Klinar von der Bürgerinitiative: „Das Schlimme ist ja, dass dieser Investor mindestens 40 Prozent der Fläche fordert, das sind 20.000 Quadratmeter. Sie müssen also schon eine Zweiwohnungswidmung haben. In dieser Lage 100 Euro für eine Zweitwohnungswidmung zu zahlen – das kann ja wohl nicht sein.“

Vizebürgermeister verteidigt Projekt

Hinter dem Projekt stehen ÖVP und FPÖ in Millstatt. Mit dem Verkaufserlös sollen die Bäder der Gemeinde beim Land entschuldet werden. Der geringere Quadratmeterpreis erkläre sich laut Vizebürgermeister Florian Maier (FPÖ) damit, dass das Grundstück auch für den Tourismus gewidmet sei und nicht rein privat genutzt werden könne. Er warnt davor, das Projekt schon im Vorfeld schlecht zu reden und den Investor zu verscheuchen.

Maier dazu: „Die Bürgerinitiative hat immer behauptet, dass wir Seezugang verkaufen wollen. Das ist nicht wahr. Der Seezugang soll, so wie er ist, erhalten bleiben und ist auch bei diesem Projekt - so wie es im Vorfeld besprochen wurde - kein Thema. Er wird höchstens verpachtet oder vermietet. Der Seezugang bleibt zu 100 Prozent bei der Gemeinde, auch das Strandbad bleibt bei der Gemeinde, es geht lediglich um das Grundstück oberhalb der B98.“

Bürgerinitiative fordert Volksbefragung

Die Bürgerinitiative sammelte jedenfalls über 900 Unterschriften und fordert vor dem Verkauf des Grundstücks eine Volksbefragung. Bisher, so die Initiatoren, seien sie von der Gemeinde ignoriert worden.