Asylwerberheim Saualm: Verfahren gegen Köchin

Vor dem Arbeitsgericht in Klagenfurt hat der Prozess gegen die Köchin des ehemaligen Asylwerberheims auf der Saualm stattgefunden. Die Köchin hatte auf angebliche Missstände aufmerksam gemacht. Nach einer breite öffentliche Diskussion, wurde das Heim schließlich geschlossen.

Die Köchin hatte beim Landesflüchtlingsreferat Vorwürfe gegen die Betreiberin erhoben. Diese klagte wegen Kreditschädigung auf Unterlassung und Widerruf. Vor Gericht wurde das Verfahren am Freitag ruhend gestellt. Wenn in drei Monaten keine der Prozessparteien etwas unternimmt, wird der Prozess dauerhaft erledigt.

Unhygienisch: Verschimmeltes Brot serviert

Die Köchin hatte ihre Vorwürfe nie öffentlich geäußert, zwei Beamte der Landesregierung hatten einen Aktenvermerk gemacht, der dann unter dubiosen Umständen den Weg zur Klägerin gefunden hatte. In dem Aktenvermerk vom 4. Juni 2012 steht, die Köchin werfe ihrer ehemaligen Arbeitgeberin vor, dass in der Küche des Heims auf der Saualm unhygienisch zugehe und auch verdorbene Lebensmittel verwendet worden seien. Brot sei teilweise verschimmelt, teilweise alt und vertrocknet serviert worden.

Die Flüchtlinge seien abgesehen davon auch mit Portionen versorgt worden, die nicht einmal für Kleinkinder reichen würden. Viele seien hungrig geblieben. Außerdem hätten an Hepatitis erkrankte Asylwerber in der Küche gearbeitet.

Vorwürfe zum Großteil aufrecht erhalten

Verhandelt wurde am Freitag vor dem Arbeitsgericht. Das eigentlich zuständige Zivilgericht hatte die heikle Causa dorthin abgeschoben. Richter Helfried Kandutsch legte es von Beginn der Verhandlung auf eine Einigung der Streitparteien an. Rechtsanwalt Günter Medweschek, Vertreter der Köchin: „Ich könnte mir vorstellen, dass die Klage zurückgezogen wird, sonst werden wir den Wahrheitsbeweis antreten.“ Die Behauptung, in der Küche würden hepatitiskranke Asylwerber arbeiten, habe seine Mandantin nie aufgestellt, sagte Medweschek. Die anderen Vorwürfe halte sie aufrecht.

Klägervertreter Helmut Binder meinte: „Meine Mandantin wollte sich das nicht mehr gefallen lassen, weil die Vorwürfe nicht richtig sind.“ Nach einer etwa halbstündigen Verhandlungsrunde waren die Parteien sich schließlich einig. Binder stimmte der einfachen Ruhendstellung zu. Der Richter schloss daraufhin die Verhandlung.

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