Ulrichsbergtreffen ohne Zwischenfälle

Ohne Zwischenfälle ist am Sonntag in Pörtschach am Berg (Bezirk Klagenfurt Land) das diesjährige Ulrichsbergtreffen über die Bühne gegangen. In den vergangenen Jahren war das sogenannte Heimkehrertreffen immer wieder in die Schlagzeilen geraten.

Die Veranstaltung fand diesmal am Fuße des Berges statt, der Fußweg sei für die meist älteren Teilnehmer zu beschwerlich, meinten die Veranstalter. Aber auch einige junge Leute, die unschwer als Vertreter der rechten Szene zu erkennen waren, mischten sich unter die Zuhörer. Anders als in den vergangenen Jahren blieben Gegenveranstaltungen von linken Gruppen aus. Die Polizei und der Verfassungsschutz waren zwar wieder mit einem großen Aufgebot angerückt, hatten aber einen ruhigen Arbeitstag.

Ulrichsbergtreffen Teilnehmer

APA/Gert Eggenberger

Teilnehmer des Ulrichsbergtreffens in Pörtschach am Berg

Flandern-Gruppe verlangte Abnahme belgischer Fahne

Begrüßt wurden unter anderem Teilnehmer aus Dänemark, Italien, Kroatien den USA und auch aus Belgien. Kurz gab es Aufregung um die Gruppe aus Flandern, die noch vor Beginn der Veranstaltung wieder abreisen wollten. Die Veranstalter hatten nämlich die belgische Flagge aufhängen lassen, was den flandrischen Nationalisten offenbar ein Dorn im Auge war. Schließlich wurden die belgischen Farben durch einen flandrischen Löwen ersetzt und die Gruppe blieb im Zelt.

Landespolitiker blieben fern

Anders als noch vor wenigen Jahren ließ sich das offizielle Kärnten bei der Feier nicht blicken. Lediglich der Klagenfurter ÖVP-Stadtrat Peter Steinkellner - bis vor wenigen Jahren Vorstandsmitglied der Ulrichsberggemeinschaft - kam im obligaten Kärntneranzug. „Er ist der einzige, der sich getraut hat“, meinte der Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, Hermann Candussi, bei der Begrüßung. Ansonsten geißelte Candussi „die Medien“, die die Ulrichsbergfeier „in ein rechtes Eck“, stellen würden. „Wir sind weit weg von einen neonazistischen System“, sagte Candussi.

Treffen unter Beobachtung von Verfassungsschutz

Das „Heimkehrertreffen“ am Ulrichsberg gilt als Veranstaltung, bei der sich auch rechtsextrem und neonazistisch Gesinnte einfinden. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet. 2012 sorgte die Auswahl des Festredners für einigen Wirbel: Herbert Belschan von Mildenburg, ein ehemaliges Mitglied der Waffen-SS, war geladen. Wegen rechter Umtriebe hatte sich etwa das Bundesheer von der Veranstaltung zurückgezogen. Auch öffentliche Subventionen wurden sukzessive weniger.

Links: