GKK bekommt Pleitewelle zu spüren

Die Kärntner Gebietskrankenkasse spürt die Pleitewelle. Immerhin gingen allein durch die Insolvenzverfahren hunderte Arbeitsplätze verloren. Dazu kommen Arbeitslosigkeit und schlechte Wirtschaftslage. Für die GKK bedeutet das einen Einbruch bei den Beitragszahlungen.

Die Verantwortlichen in der Kärntner Gebietskrankenkasse gehen vorerst von einem Minus von rund 20 Millionen Euro aus. Das Defizit beträgt damit wesentlich mehr als noch vor Jahresbeginn angenommen wurde. Damals ging man von höheren Beitragszahlungen aus. Gerechtfertigt wurden die optimistischen Erwartungen durch Lohnabschlüsse von um die drei Prozent. Dann brach jedoch die Wirtschaft ein und die darauffolgende Pleitewelle stellte alle Berechnungen auf den Kopf, so GKK-Direktor Johann Lintner. „Wir haben zahlreiche Konkurse zu verzeichnen gehabt, mit entsprechenden Folgeinsolvenzen. Das hat dazu geführt, dass wir eine höhere Steigerung bei der Zahl der Arbeitslosen hatten. Im Übrigen muss man feststellen, dass aufgrund der teuerungsbedingten Situation auch die Baubranche bis Juni nicht angesprungen ist, sodass wir auch da Einbußen erleben mussten.“

Mehr Beitragsstundungen und Raten-Ausfälle

Die Ängste, dass auch Zulieferer und kleine Betriebe durch die großen Pleiten finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, hätten sich bewahrheitet. „Wir merken das natürlich. Die großen Konkurse haben zahlreiche kleinere Insolvenzen aber auch Zahlungsschwierigkeiten zur Folge. Die Klein- und mittelständischen Unternehmen leiden darunter. Es führt dazu, dass Beiträge gestundet werden müssen oder dass Ratenzahlungsvereinbarungen getroffen werden. Das führt auch dahin, dass Beiträge gar nicht geleistet werden – das war beim Alpine-Konkurs aber auch bei allen anderen großen Insolvenzen zu bemerken.“

Die ausstehenden Löhne bei Insolvenzen werden zwar vom Insolvenzfonds getragen. Die Kasse schaut hier jedoch zur Hälfte durch die Finger. „Gezahlt werden die Nettolöhne und die Dienstnehmer-Beiträge. Die Beiträge der Dienstgeber bleiben offen“, so Lintner. In den letzten Jahren konnte die Kärntner Gebietskrankenkasse ihre Bilanz noch ausgleichen bzw. sogar mit einem Plus abschließen. Zum einen war die Konjunktur besser, zum anderen besserten aber auch Ausgleichszahlungen aus dem Strukturfonds die Bilanz der GKK auf.

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