Trockenheit: Maisbauern bangen um Ernte
Es ist kein leichtes Jahr für Kärntens Bauern: Zwar war der erste Heuschnitt gut, der zweite fällt jetzt aber wegen der Trockenheit nahezu überall aus. Auch bei der kürzlich geernteten Wintergerste gibt es Ertragseinbußen von bis zu 20 Prozent.
ORF
Bauern können nur Abwarten
In Mittel- und Unterkärnten leidet besonders der Mais unter der Hitze. Aufgrund des nass-kalten Frühlings ist der Anbau sehr spät erfolgt, die Entwicklung dadurch ohnehin verzögert. Die Trockenheit sei aber das größte Problem, sagt Pflanzenbaudirektor Markus Tschischej: „Die Auswirkungen sind heuer noch größer, weil das Frühjahr sehr nass und kalt war. Der Mais hatte genug Wasser und so gab es keinen Grund, dass er ein tiefgehenderes Wurzelsystem ausbilden hätte müssen. Deshlab spürt man jetzt beim Mais die Dürre umso mehr. Die Schäden werden heuer sicherlich gewaltig sein.“
Jetzt beginnt der Mais zu blühen. In dieser Phase hat er den größten Wasserbedarf. Josef Slanitsch ist Landwirt in Bleiburg. Auch sein Mais entwickelt sich nur sehr langsam. „Wir können nur abwarten, bis der Herrgott uns Regen schickt. Mehr können wir nicht tun. Es ist sicher kein einfaches Jahr“, so Slanitsch.
ORF
Trockenheit bleibt wahrscheinlich bis Ende Juli
Ein Blick auf das Satellitenbild zerstört jedoch die Hoffnung der Landwirte auf baldigen Regen, sagt Meteorologe Paul Rainer: „Es ist auch in den nächsten Tagen kein markantes Tief zu erwarten. Ein Adriatief, durch das wir den ganzen Tag über einen schönen Landregen hätten, ist - zumindest in den nächsten zehn Tagen - nicht zu erwarten.“
Es bleibe wahrscheinlich bis Ende des Monats sehr trocken, so Rainer: „In der kommenden Woche sollte ab Freitag eine Gewitterfront relativ verbreitet für Gewitter sorgen. Es gibt also einen kleinen Hoffnungsschimmer.“
ORF
Keine Auswirkungen auf Fleischpreis zu erwarten
Der Regen kommt dann aber für den Mais zu spät. Es muss also mit Ernteausfällen gerechnet werden. Kärntens Bauern müssen dann Futtermais für ihre Rinder und Schweine zukaufen. Auf den Fleischpreis werde sich das laut Landwirtschaftskammer aber nicht auswirken. Die höheren Kosten müssten die Landwirte selbst decken.