Alpine Kärnten: Porr nicht willkommen

Für die Alpine und knapp 600 Beschäftigte in Kärnten gibt es noch keine Auffanglösung. Seit Montag laufen Gespräche. Der Kärntner Betriebsratsvorsitzende gab sich wortkarg, meinte aber, die Porr sei nicht willkommen. Die Porr reagierte darauf in einer Aussendung.

Nach dem Informationsstand am Mittwoch sollen bundesländer-spezifische Lösungen gefunden werden, um die dort beschäftigten Mitarbeiter bei Partnerfirmen unterzubringen. Tirol und Kärnten seien bis Mittwoch noch nicht auf der Agenda gestanden, verriet der Betriebsratsvorsitzende der Alpine in Kärnten Josef Höfferer gegenüber dem ORF Kärnten.

Höfferer: „Porr schielt nur auf Baustellen“

Höfferer gab sich aber generell sehr wortkarg. Seit Montag sei er in Wien zu Verhandlungen. Nachdem eine Auffanglösung gescheitert ist, versuche man jetzt mit Masseverwalter Stephan Riel eine Lösung zu erarbeiten. Keinesfalls wolle man mit der Porr zusammengeschlossen werden, merkte Höfferer an.

Der Grund: Bei der Porr würden nur die noch offenen Baustellen zählen, die fertigzumachen seien. Mitarbeiter würden in den Planungen bei Porr überhaupt keine Rolle spielen, kommentierte Höfferer den Verhandlungsverlauf. Mit im Gespräch ist auch die Strabag, die neben den offenen Österreich-Projekten auch ausgewählte Baustellen im Ausland übernehmen könnte. Fest steht: Jeder Tag Stillstand am Bau kostet Geld.

Alpine-Mitarbeiter sehen sich bereits auf eigene Faust nach neuen Jobs um, weil sie keine andere Wahl haben.

Besorgte Kollegen

Die Verunsicherung bei den knapp 600 Alpine-Mitarbeitern sei groß, schilderte Höfferer. Ständig habe er besorgte Kollegen am Telefon, die ihn um Rat fragen, ob sie gleich gehen sollen oder nicht. Viele würden sich bereits auf eingene Faust um Alternativen umsehen, weil sie einfach keine andere Wahl hätten.

Am Donnerstag ist Höfferer wieder in Kärnten. dann werde er schon mehr wissen, wie es mit der Kärntner-Niederlassung von Alpine aussieht. Angesichts des beschlossenen Konjunkturpaketes, will die Asfinag Projekte zu mehr Tunnelsicherheit vorziehen, darunter fällt laut Austria Presseagentur auch die Nordumfahrung Klagenfurt.

Reaktion der Porr

Die von Höfferer angesprochene Porr nahm am Mittwochnachmittag dessen Aussagen Stellung. „Die Porr hat in den vergangenen Tagen die Gründung einer Auffanggesellschaft aktiv vorangetrieben. Diese scheiterte an der Kooperationsbereitschaft einiger kleinerer Mitbewerber, die sich selbst eventuell durch die Zerstückelung des Unternehmens einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen“, hieß es im Statement.

Entgegen den Aussagen des Kärntner Betriebsrates sei die Porr an der Übernahme fachlich guter Mitarbeiter der Alpine sehr wohl interessiert. Die Mitarbeiter der Alpine würden sich durch fundiertes Know-how und wertvolles Wissen in zahlreichen Fachgebieten auszeichnen. Dies gelte selbstverständlich auch für die meisten Kärntner Betroffenen.

Die Porr habe in den vergangenen Tagen mehrmals klargestellt, dass sie keine Lösung zu Lasten der Beschäftigten bei der Alpine anstrebe. „Die Aussagen des Kärntner Betriebsrates treffen daher nicht zu, sind jedoch im Lichte der aktuell emotional angespannten Lage der Betroffenen verständlich, umso mehr als sie auch Ausdruck eines tiefverwurzelten Stolzes auf die eigenen Leistungen in der Vergangenheit sind“, hieß es von Seiten der Porr.

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