Seebühne: Land dreht den Geldhahn zu

Nach der diesjährigen Sommersaison wird es aus dem Kulturbudget des Landes kein Geld mehr für die Klagenfurter Seebühne geben, kündigt Kulturreferent Wolfgang Waldner (ÖVP) an. Die SPÖ Klagenfurt fordert, die Bühne ganz aufzugeben.

Das Land zog sich schon im Jahr 2010 offiziell von der Bühne zurück, ist aber verpflichtet, Leasingraten und Betriebsabgang zu finanzieren. Derzeit subventioniert das Land die Seebühne mit 600.000 Euro pro Jahr. Und das für elf Abende im Jahr, kritisierte Waldner am Montag in einer Aussendung. Die Subvention von Veranstaltungen auf der Seebühne sei in diesem Betrag noch gar nicht berücksichtigt. Die Seebühne hätte im Moment keinen Nutzen für das Land, weder touristisch, kulturell noch wirtschaftlich, so Waldner.

Nur mit Millionen aus dem Steuertopf wäre die Seebühne als Kultureinrichtung flott zu machen. In Anbetracht der budgetären Situation des Landes sei das unverantwortlich. Waldner: „Solange ich Kulturreferent bin, gibt es kein Geld aus dem Kulturbudget.“

Privatisierung oder Aus für die Seebühne?

Mit der Prüfung der Seebühne wurde Franz Salzmann, langjähriger Leiter der Bregenzer Festspiele und jetzt Kontrolleur der Festspiele in Salzburg, beauftragt. Er empfiehlt den Verkauf an private Betreiber. Nach der Sommersaison will Waldner den Seebühnenausschuss einberufen, um über die weitere Zukunft der Bühne zu diskutieren. Ob die Seebühne gänzlich versenkt oder von privaten Investoren übernommen wird, ist damit noch offen.

Sollte es private Betreiber geben, müssten sie zu hundert Prozent einsteigen, fordert Waldner. Die Klagenfurter SPÖ spricht sich, anders als die Stadt-FPK, gegen einen Verkauf der Seebühne an private Investoren aus und fordert, die Seebühne gänzlich abzuschaffen. „Neben dem finanziellen Schaden, den das ‚Millionengrab Seebühne’ dem Land und der Stadt beschert hat, wird durch die Dauerevents die gesamte Ostbucht in Mitleidenschaft gezogen“, kritisiert SPÖ-Vorsitzende Maria-Luise Mathiaschitz.

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