Immer mehr Aggression am Arbeitsamt
Die Nerven liegen immer öfter blank bei jenen, die in das Arbeitsamt müssen. Dafür zeigt der Leiter des AMS Kärnten, Franz Zewell, auch ein gewisses Verständnis: „Die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Für die Menschen ist das immer eine belastende Situation, das kann dazu führen, dass sie aggressiver werden. Die AMS-Mitarbeiter sind dann Blitzableiter oder Zielscheibe.“
Am meisten bedrohliche Vorfälle am Arbeitsamt gab es letztes Jahr im Bundesländervergleich in Tirol. Im internationalen Vergleich sei die Gewaltbereitschaft aber noch immer gering, heißt es vom AMS.
Drei tätliche Angriffe in Kärnten
Beschimpfungen gibt es in Kärnten laut Zewell öfter, tätliche Angriffe habe es in letzter Zeit drei gegeben. Einmal soll ein Arbeitssuchender mit einer Pistole in das AMS-Gebäude gegangen sein, diese Pistole wurde allerdings nie gefunden. Manchmal werden Stühle oder Stifte geschmissen, einmal sprang ein Klient in Drohgebärde auf den Schreibtisch der Beraterin.
Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft
Auch Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Mitarbeitern nimmt das AMS sehr ernst, sagt Leiter Franz Zewell. Für die Berater sei dies eine echte Stresssituation, so Zewell. Gemeinsam mit der Polizei arbeitete das AMS Kärnten ein neues Sicherheitskonzept aus. Auch wurden die Berater geschult, wie sie Konflikte besser regeln können.
In den AMS-Büros hängen Anweisungen, wie im Ernstfall vorzugehen ist. Neu ist auch eine Art Alarmknopf. Drückt diesen ein Berater, ist der Alarm auf allen Computerbildschirmen am Haus zu sehen. Der nächste Kollege ist dann angehalten, sofort Nachschau zu halten. Auch das weitere Vorgehen ist in einem solchen Fall nun genau geplant. Bei einigen wenigen Klienten, die für ihre Gewaltbereitschaft bekannt sind, ist nun Securitypersonal bei den Gesprächen anwesend.