Preis für Karawankentunnel-Thermoportal

Der Thermoscanner am Karawankentunnel ist mit dem Deutschen Innovationspreis ausgezeichnet worden. Der Scanner der ASFINAG überprüft im Vorbeifahren, ob Lkw zum Beispiel heiße Bremsen haben und im Tunnel gefährlich werden können.

Der einröhrige Karawanken-Tunnel, mit einer Länge von rund acht Kilometer, verbindet seit 1991 die österreichische Karawanken Autobahn A 11 mit dem Autobahnnetz in Slowenien, in Richtung Ljubljana. Bis 2019 soll eine neue Röhre errichtet werden. Um dem Anspruch gerecht zu werden, die sichersten Autobahnen, Schnellstraßen und Tunnelanlagen in Europa zu betreiben, sucht die ASFINAG laufend innovative Konzepte und Lösungen.

Überhitzte Fahrzeuge stoppen

Das Thermoportal, eine Lösung des Sensorherstellers SICK, ist ein wichtiger Beitrag dazu. Mittels Wärmebildkameras und Laserscannern werden am Thermoportal überhitzte Busse und Fahrzeuge identifiziert und vor der Einfahrt in den Tunnel gestoppt. Gefährliche Tunnelbrände oder Unfälle aufgrund überhitzter Fahrzeuge können dadurch verhindert werden.

Karawankentunnel bekommt zweite Röhre

ORF

Mehr als 300 „Alarme“ ausgelöst

Das Thermoportal am Karawanken-Tunnel ging im Mai 2012 in Betrieb und konnte bis dato mehr als 300 überhitzte Lkw und Busse erkennen und vor der Einfahrt in den Tunnel hindern - Thermoscanner stoppte 100 überhitzte Fahrzeuge (kaernten.ORF.at; 10.10.12).

Dieses Thermoportal ist in Europa bislang die einzige Anlage dieser Art. Auch beim Arlbergtunnel, bei dem eine große Sanierung ansteht, soll ein derartiges Thermoportal errichtet werden. Weitere Einsatzmöglichkeiten, insbesondere bei Tunnelanlagen vor großen Steigungen, sind ebenfalls bereits angedacht.

Risiko wird im Vorfeld erkannt und gebannt

Eine 17-köpfige Fachjury aus allen Bereichen des Gefahrguthandlings wie Chemie, Transport, Ausbildung, Beratung, Handel, Fachverbände und Ministerien wählte in einem mehrstufigen Auswahlverfahren die innovativste und bereits erfolgreich eingeführte Gefahrgutlösung. Die Prämierung erfolgte im Rahmen der Gefahr/gut-Tage, die vom 6. bis 8. Mai in München stattfanden. Besonders hervorgehoben wurde dabei vom deutschen ADAC auch, dass die ASFINAG dieses Thermoportal ohne gesetzlichen Auftrag nur aus dem Antrieb der Erhöhung der Verkehrssicherheit realisierte.

Rainer Kienreich, ASFINAG-Geschäftsführer: „Der große Vorteil dieses Systems ist, dass wir nicht erst reagieren müssen, wenn bereits etwas passiert ist, sondern, dass wir ein Risiko bereits im Vorfeld ausschalten. Dass unsere Bestrebungen, die sichersten Autobahnen und Tunnelanlagen zu betreiben, dann mit einem derart wichtigen Preis ausgezeichnet werden, ist für uns Bestätigung des Wegs einerseits und Ansporn andererseits, noch besser und noch innovativer zu werden.“