Wieder mehr Arbeitslose im April

Ende April waren in Kärnten um 12,8 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Jahr davor, österreichweit liegt die Zunahme bei 9,7 Prozent. Entgegen der bundesweiten Entwicklung geht in Kärnten auch die Zahl der Beschäftigten weiter zurück.

Mit Ende April sind in Kärnten 26.400 Menschen auf Arbeitssuche gewesen, um 3.000 mehr als im April des Vorjahres. Derzeit sind deutlich mehr Männer als arbeitslos, auch junge Menschen unter 25 Jahren und ältere ab 50 sind stärker betroffen. Hauptgrund ist das sehr schwache Wirtschaftswachstum.

Bauwirtschaft bleibt Sorgenkind

Ein Sorgenkind bleibt nach wie vor die Bauwirtschaft. Der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten, Franz Zewell sieht aber einen Lichtblick. Die negative Entwicklung habe sich gegenüber dem Vormonat deutlich durch den Saisonbeginn verlangsamt. Dennoch gibt es am Bau wie in der Metall- und Elektrobranche um rund 30 Prozent mehr Arbeitslose. Deutlich gestiegen ist die Arbeitslosigkeit auch in den Bereichen Holz und Technik.

Angespannt, aber nicht dramatisch, bleibt die Lage am Lehrstellenmarkt. Im Moment kommen 467 Jugendliche auf 329 offene Stellen. Das AMS garantiere weiter, dass jeder Jugendliche ein Lehrstellen-, Ausbildungs- oder Arbeitsangebot erhalte, sagt Zewell.

Zahl der Beschäftigten sinkt

Während österreichweit die Zahl der Beschäftigten leicht steigt, geht sie in Kärnten seit Ende des Vorjahres zurück, im April gab es ein Minus von 3.000 Beschäftigten. Seit Jänner habe man in Kärnten 8.000 Arbeitsplätze verloren, so Zewell: „Das ist auch die Zahl, die wir im Vergleich zu 2008, gegenüber der Zeit vor der Wirtschaftskrise, in der Arbeitslosigkeit mehr haben.“ Gleichzeitig ist die Zahl der gemeldeten offenen Stellen nur geringfügig zurückgegangen. Damit gebe es durchaus Beschäftigungschancen, sagt Zewell.

Dennoch: Dem Kärntner Arbeitsmarkt stehen voraussichtlich noch zwei bis drei schwierige Jahre bevor. Zewell rechnet mit einer deutlichen Verbesserung frühestens im Jahr 2016.

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