Denkmal für NS-Justizopfer

Am Freitag, dem 26. April, wird vor dem Klagenfurter Landesgericht eine Gedenkstätte für 47 Justiz-Opfer des Nationalsozialismus enthüllt, die wegen ihres Widerstandes zum Tode verurteilt wurden.

Initiiert wurde das Denkmal mit zweisprachiger Inschrift vom Verein Memorial Kärnten/Koroška. Am Montag wurde das Projekt in einem Pressegespräch vorgestellt. Die 47 Menschen, deren Namen auf der Säule aus Serpentinstein angeführt sind, haben eines gemeinsam: Sie kämpften gegen das nationalsozialistische Regime und wurden dafür am Landesgericht Klagenfurt zum Tode verurteilt. Anschließend wurden sie in Graz, Wien oder Berlin hingerichtet.

Gedenksäule NS Justiz Gericht

Verein Memorial Kärnten Koroska

Auch Blutrichter Freisler kam nach Klagenfurt

Die Angeklagten wurden von Richtern des Reichskriegsgerichtes und des Volksgerichtshofes verurteilt, die extra für diese Verhandlungen nach Kärnten kamen. Unter ihnen war auch der berüchtigte Präsident des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, den man auch Blutrichter nannte.

Die Gedenkstätte, die sich direkt beim Eingang des Landesgerichtes befinden wird, ist die erste im Zentrum von Klagenfurt, so Franz Wakounig vom Verein Memorial Kärnten-Koroška: "Dass man versucht, ein Gedenkgehen zu machen. Nicht irgendwo in Zell, wo es ja dauernd passiert, vor allem im Zusammenhang mit der Enthauptung der 13 Opfer aus Zell, Ferlach und Eisenkappel. Sondern man geht in die Landeshauptstadt und durchbricht die Mauer aus Nicht-Wissen und Schweigen.

Gedenken für alle Opfer

„Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ - dieser Satz von Bertold Brecht wird auf einer eigenen Tafel unter den Namen stehen. Die Gedenkstätte wurde vom Architekten Klaus Holler entworfen. Sie ist aber nicht nur den 47 Widerstandskämpfern gewidmet, sondern auch allen Unbekannten, die gegen das NS-Regime kämpften, sagten die Organisatioren.

70 Jahre nach dem Schuldspruch

Fünf Jahre lang kämpft der Verein bereits für die Aufstellung des Denkmals, bisher scheiterte as aber an der Finanzierung. Erst heuer stellten Land und Stadt Klagenfurt zusammen 19.000 Euro dafür bereit. Die Enthüllung am kommenden Freitag findet auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Todesurteil gegen 13 Partisanen aus Zell Pfarre und Umgebung statt.

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