KTZ wieder in finanziellen Turbulenzen

Die „Kärntner Tageszeitung“ (KTZ) befindet sich erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Im Juni konnte die Pleite abgewendet werden, nun wird es bei den Gehältern wieder eng. Man versucht, ein Insolvenzverfahren zu vermeiden - das wäre „eine Katastrophe“, so die KTZ.

Erst im Juni vergangenen Jahres hatte die Gebietskrankenkasse einen Konkursantrag gestellt, dies konnte gerade noch abgewendet werden - mehr dazu in Konkursantrag über Kärntner Tageszeitung (kaernten.ORF.at; 6.6.2012). Nun bekamen Mitarbeiter aber ihre laufenden Gehälter noch nicht. Das Unternehmen versucht, mit den Gläubigern einen Schuldennachlass auszuverhandeln.

30 Prozent der offenen Forderungen will die KTZ zahlen, und zwar möglichst in Form einer außergerichtlichen Einigung, wie die Austria Presse Agentur (APA) von einem Gläubiger erfuhr. Der Gesellschafter habe sich bereit erklärt, die entsprechende Summe für die Abdeckung der Quote bereitzustellen, heißt es in einem Schreiben.

Bilgram: Dann ist sie tot

Geschäftsführer Werner Bilgram meinte dazu, man müsse versuchen, außergerichtlich zu einer Lösung zu kommen: „Ein Insolvenzverfahren wäre eine Katastrophe für die KTZ, dann ist sie tot.“ Eine Tageszeitung könne kein Insolvenzverfahren überstehen, das sei unmöglich.

Die schwierige Situation des Unternehmens erklärte Bilgram gegenüber der APA unter anderem mit „Altlasten“, die in den vergangenen Jahren angelaufen seien: „Wir haben deshalb mit diversen Gläubigern Ratenzahlungen vereinbart, und diesmal ist halt sehr viel zusammengekommen.“ Man habe aber bereits damit begonnen, die Gehälter zu bezahlen, bis Dienstag kommender Woche sollten alle ihr Geld bekommen.

Schon längere Zeit Probleme

Die Liquiditätsschwierigkeiten der Zeitung dauern bereits längere Zeit an. Zuletzt wurde Mitarbeitern laut APA-Informationen auch angeboten, Honorare in bar ausgezahlt zu erhalten.

Werner Bilgram, neuer Geschäftsführer der KTZ

APA / Gert Eggenberger

Werner Bilgram

Bilgram ist seit Mitte November vergangenen Jahres Geschäftsführer der Zeitung, im Jänner ist der Oberkärntner Unternehmer Dietmar Wassermann bei der KTZ eingestiegen. Über die Firma DW Invest & Consulting GmbH, die Wassermanns Sohn Daniel führt, übernahm Wassermann 75 Prozent der BB & Partner GmbH, in deren Eigentum die KTZ zu 100 Prozent steht. Dem bisherigen Alleineigentümer Hansjörg Berger blieben 25 Prozent, im März schied Berger als Mit-Geschäftsführer aus der KTZ aus.

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