Ort nach Mure wieder erreichbar

Die Ortschaft Guntschach (Gemeinde Maria Rain) ist wegen einer Mure bis Dienstagmittag von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Mittlerweile ist der Ort wieder erreichbar. In anderen Gebieten Kärntens kam es zu Überflutungen.

Der Landesgeologe hat am Dienstagvormittag die Situation beurteilt und entschieden, dass die Straße nach Guntschach mit Autos wieder befahren werden kann. Sollte es aber wieder regnen, muss die Straße wieder gesperrt werden. In Maria Rain ist jeder froh, dass bei dem Murenabgang kein Mensch zu Schaden gekommen ist. Der Sachschaden wird vorsichtig mit 500.000 Euro beziffert.

Maria Rain Murenabgang

ORF

Der Tumplbach zwischen Maria Rain und der Ortschaft Guntschach ist normalerweise ein Rinnsal. Wegen des starken Regens wurde er aber zu einem reißenden Fluss. Bäume, Geröll und ein riesiger Felsen wurden mitgerissen.

Montagabend war es im Ortstgebiet von Guntschach zu einem Murenabgang gekommen. Die Straße nach Guntschach wurde dabei meterhoch verschüttet. 30 Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Aufräumarbeiten dauerten die halbe Nacht.

Slideshow: Murenabgang in Maria Rain

Betroffener: „Es war wie ein Gewitter“

Otto Sattmann ist einer der Betroffenen: "Ich habe das so wie einen irrsinnig langen Donner wahrgenommen. Bin dann vor die Türe gegangen und der Donner hat eigentlich nicht aufgehört. Nachdem es ja ein leichtes Gewitter gab, habe ich mir nichts Weiteres dabei gedacht und bin wieder ins Haus gegangen. Etwa 20 Minuten später habe ich erfahren, dass die Straße verschüttet wurde. Als ich nachgeschaut habe, habe ich die ganze Misere gesehen.“

Gefahr war bei Kontrollfahrt nicht erkennbar

Zehn Minuten bevor die Mure am Montagabend gegen 18.00 Uhr abging, hatte die Feuerwehr noch eine Kontrollfahrt durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war noch nichts erkennbar.

Obwohl vor 40 Jahren hier schon einmal die Straße weggerissen wurde, sei das jetzige Ereignis nicht vorhersehbar gewesen, sagte Bürgermeister Franz Ragger: „Man ist vor soetwas nie gefeit. Die Natur ist immer noch stärker als der Mensch. Wir müssen schauen, dass wir jetzt alles wieder herrichten. Ich hoffe, dass soetwas nicht mehr so bald passiert.“

Überflutungen und Muren

Auch in Bad Eisenkappel kam es zu Überflutungen von Straßen und Feldern, zahlreiche Keller wurden überschwemmt. Die starken Regenfälle haben Dienstagfrüh auch zu einer Sperre der Seeberg Bundesstraße bei Kühnsdorf geführt. In Rennweg am Katschberg kam eine Mure nur knapp vor einem Bauernhof zum Stillstand. In ganz Kärnten wurden am Dienstag die Aufräumarbeiten fortgesetzt.

Die Drau hat mit ihrem Rekordpegel auch in Slowenien Überschwemmungen verursacht. Besonders betroffen ist der Raum um Maribor.

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