Überschwemmungen im ganzen Land
Enorme Regenmengen
150 Liter Regen pro Quadratmeter wurden seit Sonntag auf dem Loiblpass gemessen, 83 Liter waren es in Kötschach-Mauthen.
wetter.ORF.at (Extremwerte)
In Lavamünd wurde kurz vor 12.00 Uhr aufgrund des starken Regens von der Landesalarm- und Warnzentrale Zivilschutzalarm ausgelöst. Viele Häuser wurden evakuiert - mehr dazu in Drau trat über die Ufer: Lavamünd überflutet.
Die starken Regenfälle haben aber im ganzen Land zu Überschwemmungen und Vermurungen geführt. Kärntenweit zählte die Landesalarm- und Warnzentrale bis zum Nachmittag rund 250 Einsätze von 110 Feuerwehren, circa 1.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Während die Lage in Lavamünd nach wie vor kritisch ist, gibt es in den anderen Gebieten langsam Entspannung.
Slideshow: Bilder der Verwüstung
Den ganzen Tag musste die Feuerwehr Keller auspumpen und vom Schlamm befreien. In vielen Orten traten Bäche über die Ufer, mehrere Gärten werden von den Geröll- und Schlammassen zerstört. Dazu kamen mehrere Straßensperren. Der Regen soll in der Nacht abklingen - die Aufräumarbeiten werden aber Tage dauern.
Zahlreiche Stromausfälle
Hunderte Haushalte waren am Montag durch die Unwetter ohne Strom, zuletzt in St. Andrä im Lavanttal, Zell Pfarre und Stockenboi. Die KELAG geht davon aus, dass diese Störungen in den nächsten Stunden behoben werden können.
In Spittal an der Drau legte Wasser Montagfrüh eine Trafostation lahm. 3.000 Haushalte waren ohne Strom, die KELAG behob den Schaden im Laufe des Vormittags. Probleme gab es mit der Stromversorgung auch in Ebriach und Waidisch.
ORF/Konrad Weixelbraun
Keine Verbindung über Loiblpass
Das Rosental war ein weiterer Schwerpunkt der Unwetter: Hier trat die Drau immer wieder über die Ufer. Überschwemmungen wurden aus Ferlach und Feistritz im Rosental gemeldet.
Hubert Schuster
Der Parkplatz zur Tscheppaschlucht im Dürngraben ist vermurt. Die Loiblpass-Bundesstraße ist derzeit gesperrt.
Im Gemeindegebiet von Seeboden verlegte eine Mure die Katschberg-Bundesstraße, die B99 ist momentan für den gesamten Verkehr gesperrt. Der Verkehr wird über die A10 oder die Trebesinger Landesstraße umgeleitet.
Hoher Grundwasserspiegel
Auch in Villach-Land, Hermagor, Kötschach, Thörl-Maglern und Spittal an der Drau traten Bäche über die Ufer. Es gibt Überschwemmungen und Verklausungen. Mehrere Keller wurden überflutet. In Klagenfurt waren die Berufsfeuerwehr und die Feuerwehren seit der Früh im Großeinsatz.
200.000 Euro Soforthilfe
Das Land stellt in einer ersten Sofortmaßnahme 200.000 Euro für die von Hochwasserschäden betroffenen Privathaushalte zur Verfügung. Betroffene können sich unter der Nummer 0463/536-22708 melden. Weiters werden in den betroffenen Gebieten Büros eingerichtet, um rasche Hilfe an Ort und Stelle anzubieten.
In erster Linie wurden Parkplätze, Fahrbahnen und Keller überflutet. Im Großraum Villach ist der Pegel der Gail stark gestiegen. Sie bringt viel Material mit, das wiederum zu Verklausungen führen kann. In Oberkärnten entspannte sich die Lage am Vormittag. Der Regen macht hier immer wieder Pause. In Unterkärnten bleibt die Lage angespannt.
Betroffene: „Es war ein Horror“
In Wellersdorf wurde die Straße unterspült. Einige angrenzende Häuser wurden überschwemmt, darunter auch die Häuser und Gärten von Doris Tumer und Veronika Seer aus Wellersdorf. „Schau Mama, wir haben einen riesigen See vor der Türe“, meinte Tumers Sohn in der Früh beim ersten Blick aus dem Fenster.
Tumer: „Wir sind dann hinausgerannt und haben gesehen, dass schon eine ganze Menge Schotter von der unbefestigten Straße ober unserem Haus heruntergefallen war. Es war ein Horror.“ Seit Jahren würden die Anrainer um eine Befestigung der Straße kämpfen - bisher sei seitens der Gemeinde noch nichts passiert. Die genaue Schadenssumme lasse sich noch nicht abschätzen, es sei jedoch ihre gesamte Existenz gefährdet
ORF
Gail überschwemmte Bahngleise
Das Wasser der Gail trat im Bereich von Tröpolach über die Ufer und überschwemmte auch das angrenzende Bahngleis. Die Züge mussten diese Stelle einige Zeit lang mit verringerter Geschwindigkeit passieren. Das Wasser floss mittlerweile ab, der Zugverkehr ist nicht mehr beeinträchtigt.
ORF/Konrad Weixelbraun
Link:
- In hochwasserführenden Bach gestürzt: Frau tot (steiermark.ORF.at)
- Stromausfälle durch Schnee, Muren nach Regen (tirol.ORF.at)