Thermoscanner stoppte 100 überhitzte Fahrzeuge

Der seit Mai vor dem Karawankentunnel installierte „Thermoscanner“ der ASFINAG hat bereits mehr als 100 überhitzte Lkws und Busse gestoppt. Ist ein Schwerfahrzeug überhitzt, schließt sich ein Schranken. Ziel ist es, mögliche Fahrzeugbrände im Tunnel zu vermeiden.

Lkw und Busse über 7,5 Tonnen werden vor dem Karawankentunnel auf der A11 seit 10. Mai durch das Thermoportal geführt. Sieben Kameras, darunter zwei Infrarotkameras, erfassen in Sekundenschnelle, ob das Fahrzeug überhitzt ist - etwa Motor, Bremsen oder Räder. Ist das Schwerfahrzeug überhitzt, schließt sich ein Schranken - das Fahrzeug darf nicht in den Tunnel.

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ORF

Zugleich erhalten die Brandschutzgruppe der ASFINAG vor Ort oder die Überwachungszentrale in Klagenfurt einen Alarm, um mit dem Fahrzeuglenker Kontakt aufnehmen zu können. Nach einer Abkühlphase oder auch Fehlerbehebung kann das Schwerfahrzeug den Scanner erneut passieren und in Folge - wenn die Temperaturen entsprechend gesunken sind - durch den Tunnel fahren. In den vergangenen Monaten fischte der Thermoscanner schon Fahrzeuge mit über 500 Grad Auspufftemperatur aus dem Verkehr.

Thermoscanner stoppte auch Schrott-Lkw

Die Anlage hat sich auch anderweitig als nützlich erwiesen: Nachdem das Thermoportal in zwei Fällen im Sommer Alarm schlug, wurde von der ASFINAG die Polizei alarmiert. Denn neben überhitzten Rädern und Motoren hatten beide Lkw derart gravierende Mängel, dass sie von der Exekutive sofort aus dem Verkehr gezogen wurden.

Tunnelbrände sollen vermeiden werden

Zu der Überhitzung kommt es meist durch lange Fahrzeiten in den heißen Sommermonaten und Mängel an den Fahrzeugen. Insgesamt ist die Zahl an Fahrzeugbränden in ganz Österreich in den letzten Jahren gestiegen, sagt Rainer Kienreich, Geschäftsführer der ASFINAG Service Gesellschaft. Häufigste Ursache seien überhitzte Reifen oder Bremsen. Die starke Rauchentwicklung dabei sei gerade im Tunnel gefährlich.

„Ein brennendes Fahrzeug in einem Tunnel ist ein Horror-Szenario“, sagt ASFINAG-Vorstand Alois Schedl. Natürlich führe nicht jede Fahrzeugüberhitzung zu einem Brand, „aber wenn wir auch nur einen einzigen gefährlichen Vorfall verhindert haben, dann hat sich das neue System schon ausgezahlt“, so Schedl. Mit dem System sei man jedenfalls Vorreiter in ganz Europa, meint Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ).

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