Braunschlag: Erscheinung in Bad St. Leonhard

Braunschlag ist ein fiktiver Ort, der mittels Marienerscheinung vor dem Ruin gerettet werden soll. Anleihe für die neue ORF-Satire wurde offenbar bei mehreren angeblichen Marienerscheinungen genommen. Auch in Bad St. Leonhard gibt es angeblich Erscheinungen.

Braunschlag ist irgendein Kaff im hintersten Waldviertel, in dem die Menschen zwar von einem besseren Leben träumen, aber nie die Kraft haben, aus ihrem auszubrechen. In der gleichnamigen ORF-Serie, die am Dienstag um 20.15 Uhr in ORF eins startet, erzählt Kultautor und -Regisseur David Schalko, wie Bürgermeister und Discobesitzer der Gemeinde versuchen, den heruntergewirtschafteten Ort mit der Marienerscheinung zu retten...mehr dazu in news.ORF.at

TV-Satire Braunschlag, Erscheinung auch in Bad St. Leonhard

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Der Ort der „Erscheinung“ in Bad St. Leonhard.

Marienerscheinung in Bad St. Leonhard

In Bad St. Leonhard - wo von derlei Vergleichen nichts gehalten wird - will ein italienischer Seher regelmäßig die Heilige Maria sehen. Und das lockt viele Pilger an. Die Erleuchtung, in Person des italienischen Sehers Salvatore Caputo, kam auf den Bürgermeister zu.

TV-Satire Braunschlag, Erscheinung auch in Bad St. Leonhard; Simon Mair, Bürgermeister Bad St. Leonhard

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Simon Mair, Bürgermeister von Bad St. Leonhard.

Simon Mair, Bürgermeister Bad St. Leonhard: „Wir haben den Herrn Caputo ja nicht gerufen. Die Gläubigen sind gekommen und haben gesagt, die Gottesmutter will zu uns nach Bad St. Leonhard. Ich habe es als Christ nicht zusammen gebracht, das abzulehnen.“

Gläubige kommen seit drei Jahren

Seit drei Jahren, immer im Mai und Oktober, erscheint der Seher auf dem Schlossberg und mit ihm rund 1.000 Marienverehrer aus aller Welt. Sie stört offenbar nicht, dass nur Salvatore Caputo die Heilige Jungfrau sehen kann. Schon eher missfällt ihnen, dass die Kirche die angebliche Marienerscheinung nicht anerkennt.

TV-Satire Braunschlag, Erscheinung auch in Bad St. Leonhard, Italienischer Seher Salvatore Caputo

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Nur der „Seher“ aus Italien kann die Erscheinung wahrnehmen.

Ein Sonnenfenster öffnete sich..."

Peter Sorger, Bad St. Leonhard: „Als diese zwei, drei Minuten da waren, in denen das passiert ist, hat sich ein Sonnenfenster geöffnet und die ganze Stadt Bad St. Leonhard war von der Sonne beleuchtet. Das war so eine Faszination, dass ich meine Frau gestoßen habe und zu ihr gesagt habe, schau, das ist wirklich da.“

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Das Seherkreuz, vom Bürgermeister aus eigener Tasche finanziert.

Kein Kommerz in Bad St. Leonhard

TV-Satire Braunschlag, Erscheinung auch in Bad St. Leonhard, Daniel Dirnberger, Wirt

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Wirt Daniel Dirnberger: „Gäste kehren auch ein.“

In Bad St. Leonhard zeugt kein Schild, kein Souvenirstand von dem Ereignis. Nur das sogenannte Seherkreuz weist auf den besonderen Ort hin. Das Kreuz wurde vom Bürgermeister aus eigener Tasche finanziert. Mair: „Da soll kein Kommerz und kein Geschäft gemacht werden. Das soll eine schöne, besinnliche Veranstaltung sein.“

In Bad St. Leonhard hat niemand etwas dagegen, wenn die Stadt auf diese Weise bekannter wird. Daniel Dirnberger, Wirt: „Unterm Jahr kommen die Gäste mit privaten Pkw oder Bussen. Man sieht sie hinauf strömen. Teilweise kehren sie auch ein und trinken etwas.“

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Aus dem Brunnen soll „Gnadenwasser“ fließen.

Neue Erscheinung am 27. Oktober

Manche Gläubige füllen Flaschen an jenem Brunnen, aus der seit dem Erscheinen des Sehers „Gnadenwasser“ fließen soll. Mehr Gäste werden es in Bad St. Leonhard wieder in ein paar Wochen sein. Denn für den 27. Oktober hat sich der Marien-Seher erneut angekündigt.

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