Wieder mehr Taferlklassler

Erstmals seit zehn Jahren gibt es 2012/2013 wieder mehr Taferlklassler. In den höheren Klassen sinkt die Zahl der Pflichtschüler weiter. Leicht im Steigen sind die Anmeldungen in den zweisprachigen Pflichtschulen, allerdings fehlen hier Lehrer.

Fast die Hälfte der Pflichtschüler in Kärnten wird zweisprachig unterrichtet, Deutsch und Slowenisch. An 77 Volksschulstandorten wird zweisprachiger Unterricht angeboten, die Anmeldungen steigen leicht.

Sabine Sandriesser, Landesschulinspektorin für das Minderheitenschulwesen: „Im Volksschulbereich würde man jetzt so um die zehn Lehrer brauchen, damit der Unterricht gesetzlich abgedeckt werden könnte, wie es im Minderheitenschulgesetz vorgesehen ist. Im Hauptschulbereich bräuchten wir drei bis vier Lehrer.“

Geringere Schülerzahl in Klassen

40 zweisprachige Lehrer werden ihre Ausbildung in zwei Jahren abschließen. Bezahlt wird der zweisprachige Unterricht zum Großteil vom Bund. In der Klasse dürfen nicht mehr als 21 Kinder sitzen, im einsprachigen Schulwesen sind es 25.

Uwe Scheuch: „Das ist mitunter auch ein Grund, warum der zweisprachige Unterricht zunimmt. Einerseits die Chance, mit mehreren Sprachen großzuwerden, andererseits die Situation, dass es innerhalb der Schulorganisation deutlich bessere Möglichkeiten gibt ... kleinere Klassen, mehr Teamlehrer.“

Junglehrer warten weiter auf Jobs

Weniger rosig sind die Berufsaussichten für Lehrer nach wie vor im einsprachigen Schulwesen. Ab kommendem Herbst gibt rund 35.400 Pflichtschüler, um 876 weniger als im laufenden Schuljahr.

Scheuch sagte, damit sei die Situation auf der Lehrerevidenzliste weiterhin angespannt. Es gebe ca. 700 Junglehrer, die einen Job suchen. Man rechne heuer aber nur mit 190 Pensionierungen.

Das Land kommt für jene 400 Lehrer auf, die vom Bund nicht bezahlt werden. Die Kosten dafür bezifferte Scheuch mit zwölf bis 15 Millionen Euro jährlich. Er kündigte eine gesetzliche Änderung an. Demnach würden Junglehrer vorgereiht, wenn sie Zusatzqualifikationen wie Sprachkurse aufweisen.

Fünf Exposituren werden geschlossen

Für das kommende Schuljahr bedeuten weniger Pflichtschüler und die Verwaltungsreform des Landes unter dem Strich 63 Pflichtschul-Klassen weniger. Elf Direktionen werden zusammengelegt, fünf Expositur-Standorte geschlossen. Es handelt sich dabei um Forst im Lavanttal, Zwischenberg im Drautal, Rattendorf bei Hermagor, Möchling bei Gallizien und die Polytechnische Schule in St. Veit an der Glan.