Eishockeymatch am Karfreitag trotz Verbot?

Das kärntenweite Veranstaltungsverbot am Karfreitag entzweit Land und Eishockeyverband: Sollte das angesetzte Eishockeymatch zwischen Österreich und Weißrussland in Villach stattfinden, droht eine saftige Geldstrafe.

Am Karfreitag wird der nicht alltägliche Streit zwischen dem österreichischen Eishockeyverband und dem Land Kärnten deswegen unweigerlich seinen Höhepunkt finden - dann nämlich, wenn Österreich in der Villacher Eishalle auf Weißrussland trifft. Wird das Spiel der B-WM-Vorbereitungsphase ausgetragen, hat der Eishockeyverband mit einer Verwaltungsstrafe in der Höhe von maximal 10.000 Euro zu rechnen.

Krainer: Villach soll Spiel untersagen

Im Veranstaltungsgesetz sei klar geregelt, dass zu Weihnachten und am Karfreitag keine Veranstaltungen stattfinden dürfen, so Albert Krainer vom Land Kärnten. Bei 28.000 Veranstaltungen im Jahr könne es wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn an diesen wichtigen Feiertagen Zeit für Besinnung sei.

Die Konsequenz bei Nichteinhaltung des Gesetzes: Villach müsste dem Österreichischen Eishockeyverband als Austragungsort eine Verwaltungsstrafe aussprechen. Krainer: "Ich gehe davon aus, dass Villach in entsprechenden Gesprächen den Präsidenten des Eishockeyverbandes darauf hinweist, wie er sich zu verhalten hat und von sich aus als Veranstaltungsbehörde das Spiel untersagen wird“.

Kalt: Bischof hätte sicher nichts dagegen

Der Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes Dieter Kalt ist bereit, notfalls eine Strafe in Kauf zu nehmen. Für ihn ist klar: Spielt Österreich nicht, werde man in Zukunft von diesem internationalen Turnier ausgeschlossen: "Ich glaube nicht, dass der Bischof von Kärnten, wenn ich ihn fragen würde, etwas dagegen hat.“ Die Termine seien europaweit koordiniert, um das Spiel am Karfreitag komme man nicht umhin. Das weißrussische Team hätte die Flüge gebucht und wolle das Spiel als Vorbereitung für die WM.

Das Veranstaltungsverbot am Karfreitag gilt in Kärnten seit mehr als 15 Jahren. Erst im vergangenen Jahr sprach sich der Landtag einstimmig für die Beibehaltung dieses Passus aus.