Schloss Pöckstein kommt unter den Hammer

Die ehemalige Sommerresidenz der Bischöfe, Schloss Pöckstein (Bezirk St. Veit), kommt unter den Hammer. Die Firma, die das Gebäude fremdfinanziert gekauft hatte, um es gewinnbringend zu verkaufen, ist pleite. Die Gesellschaft hat jetzt drei Mio. Euro Schulden.

Die „K.B.M.P. Projektmanagement Trading Consulting GmbH“ der im Februar 2012 aufgelösten Endibi-Privatstiftung des Italieners Dante Buzzi ist laut KSV 1870 mit 800.000 Euro überschuldet. Einem Vermögen von 2,3 Mio. Euro stehen Schulden von 3,1 Mio. Euro gegenüber, 34 Gläubiger sind betroffen.

Schloss Pöckstein außen

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Keine „unmoralischen“ Zwecke

Vor fünf Jahren hatte der italienische Geschäftsmann und Jagdfreund von Bischof Alois Schwarz, Dante Buzzi, der in Kärnten lebt und hier auch mehrere Firmensitze hat, das Schloss Pöckstein von der Diözese Gurk gekauft.

Von Diözese gekauft
Das von 1778 bis 1782 erbaute Schloss Pöckstein, einer der bedeutendsten frühklassizistischen Bauten Kärntens, ist das Hauptvermögen der K.B.M.P.. Es wurde 2007 gänzlich fremdfinanziert um 1,68 Millionen Euro von der Diözese Gurk-Klagenfurt gekauft.

Buzzi hatte sich damals im Vertrag verpflichtet, nichts Unmoralisches mit dem Schloss zu machen, also kein Bordell errichtet werden darf. Seither hat Buzzi einen Investor oder Käufer für das 1780 gebaute Schloss gesucht.

Weiterverkauft kam nicht zustande

Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditorenschutzverband 1870: „Es hat einen Investor gegeben, der es angeblich um einen Preis von 2,5 Millionen Euro hätte kaufen sollen. Das ist aber gescheitert." Dabei hatte Buzzi alle behördlichen Genehmigungen eingeholt, um im Schloss ein Pflegeheim oder ein Hotel unterzubringen. Als auch noch ein Gerichtsverfahren rund um das Schloss hohe Kosten verursachte, war die Insolvenz nicht mehr zu vermeiden.

Schloss Pöckstein innen

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Erste Gläubigerversammlung im Mai

Am 7. Mai findet die erste Gläubigerversammlung statt. Dann soll geklärt werden, was mit dem Schloss passiert. „Die Liegenschaft ist laut Vermögensstatus mit einem Wert von rund zwei Millionen Euro angegeben. Natürlich kann das Schloss, wenn es mehrere Anbieter gibt, auch um einen höheren Wert verkauft werden. Wenn es keine Anbieter gibt, kann es auch zu einem geringeren Wert verwertet werden“, so Wiesler-Hofer.

Das Geld für den Kauf des Schlosses soll Buzzi damals von der Hypo-Bank als Kredit aufgenommen haben. Dieses Geld fordert die Hypo natürlich zurück. Auch weitere 30 Gläubiger wollen Geld sehen.

Die Firma, die das Schloss vor fünf Jahren gekauft hat, hat sich zuletzt mit Metallbau und Handel beschäftigt. Der Betrieb wurde mit Ende des Jahres 2011 eingestellt. Die genauen Hintergründe werden jetzt überprüft.