Sturz beim Liftfahren: Niederländer tot

Ein 51 Jahre alter Niederländer ist Sonntagmittag im Skigebiet Weißbriach im Bezirk Hermagor tödlich verunglückt. Der Skifahrer stürzte am Schlepplift, rutschte ab und prallte mit dem Kopf gegen einen ungesicherten Holzkasten.

Der Mann fuhr gegen 13.00 Uhr alleine mit dem Schlepplift bergwärts. Etwa 100 Meter unterhalb der Bergstation kam er auf der Liftspur aus bisher unbekannter Ursache zu Sturz, rutschte die etwa 30 Grad steile Liftspur unkontrolliert talwärts, kam von der Spur ab und stieß mit dem Kopf gegen einen aus dem Schnee ragenden, ungesicherten Holzkasten, der als Unterbau für die Liftspur dient. Beim Anprall erlitt der Niederländer einen Schädelbruch.

Tödlicher Skiunfall Weißbriach, Unfallort

LPK Kärnten

Die Unfallstelle in der steilen Liftspur.

Alpinpolizist: Stütze daneben mit Schaumstoff gesichert

Heribert Patterer, Ermittler der Alpinpolizei, nach einem Lokalaugenschein an der Unfallstelle: "Die Liftspur hat sich im Laufe des Tages erwärmt und wurde dadurch glasig und schwer zu fahren. Es gab leider keine Zeugen für den Unfall, der sich aber rekonstruieren lässt: Der Skifahrer dürfte ausgerutscht sein und unkontrolliert - auf dem Rücken und mit dem Kopf nach unten - etwa 20 bis 30 Meter abgerutscht und dann gegen den Holzkasten geprallt sein. Dieser Holzkasten ist ein Unterbau der Lifttrasse, normalerweise ist er mit Schnee bedeckt. Ein Ende dieses Holzkastens ist durch die geringen Schneemengen aber ausgeapert, das war für den Skifahrer leider tödlich. Die Stütze daneben war mit Schaumstoff abgesichert“.

Skifahrer fand Verunglückten

Der Liftunfall wurde zuerst weder vom Liftwart der Bergstation noch von anderen Liftbenutzern beobachtet. Ein bergwärts fahrender Skifahrer wurde durch die neben der Liftspur liegenden Skier und Skistöcke auf den Unfall aufmerksam. Der Mann sah nach und fand den verdeckt liegend Verunglückten.

Patterer: „Die Unfallstelle lag nur ein bis zwei Meter von der Liftspur entfernt, war aber durch die Böschung nach unten versetzt. Ein Liftbenützer der geradeaus sieht, bemerkt gar nicht, was passiert ist. Ein nachkommender Skifahrer sah aber plötzlich Skier neben der Liftspur liegen, ist dann noch einmal runtergefahren und stieg dann beim nächsten Mal dort aus und fand den Verunglückten“.

Notarzt konnte nicht mehr helfen

Der Notarzt des angeforderten Rettungshubschraubers Christophorus 7 konnte nur mehr den Tod des Urlaubers feststellen. Der Holländer war mit seiner sechsköpfigen Familie zum Skifahren nach Kärnten gekommen. Jetzt untersucht die Staatsanwaltschaft den Fall, ebenso jenen auf der Gerlitzen: Erst am Samstag war dort ein zwölf Jahre altes Mädchen beim Skifahren ums Leben gekommen. Die Ski-Anfängerin hatte auf der harten Piste nicht bremsen können.

Liftbetrieb geht weiter

Der Liftbetrieb wurde nach dem Unfall abgestellt, dürfte nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft aber wieder in Betrieb gehen. Unfälle mit Schleppliften kommen heutzutage relativ selten vor, weil diese in den meisten Skigebieten durch Sessellifte ersetzt wurden.

Patterer: „Schlepplifte werden immer weniger, ich kann mich nur an den seinerzeitigen FIS-Lift am Nassfeld erinnern. Es war sehr steil, die Sonne strahlte ein und es gab auch damals sehr viele Unfälle. Dort wurde das gelöst, in dem ein Sessellift gebaut wurde“.

Links: