Feinstaub: Zu viele Belastungstage

Die Silvesternacht war für viele eine der teuersten Nächte des Jahres, denn die Silvesterknallerei ist den Menschen nach wie vor viel Geld wert. Aber auch die Umwelt leidet: die Feinstaubwerte schnellten in die Höhe. Eine Bilanz des vergangenen Jahres.

Seit Tagen liegt die Belastung in Klagenfurt und im Lavanttal in der Nähe des Grenzwertes von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Kurz nach Mitternacht war die Belastung mit über 200 Mikrogramm in Villach am stärksten. Klagenfurt verzeichnete einen Wert von 160. Aktuell sind die Feinstaubwerte wieder in etwa auf den Höchststand normaler Tage abgesunken.

Ungünstige Wetterlage

Die Inversionswetterlage mit kalter Luft in den Becken und wärmerer auf den Bergen, hielt im Vorjahr bis in den März hinein eine Dunstglocke über den Tälern und verhinderte den Luftaustausch. Im Jahr 2010 wurde in Klagenfurt der erlaubte Grenzwert von 50 Mikrogramm 39-Mal überschritten, auf 44 Überschreitungen kam Klagenfurt im Jahr 2011.

Neben der Landeshauptstadt gilt dem Lavanttal die Aufmerksamkeit der Fachleute sagt Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes: „Speziell im Bereich Wolfsberg haben wir noch mehr Überschreitungstage, 54 im Jahr 2011. Maßnahmen in diesem Bereich sind dringend notwendig.“

Als erste Maßnahmen nannte Tschabuschnig den Versuch, alte Heizanlagen wegzubekommen und zu ersetzen. In Klagenfurt ist der Hauptverursacher neben dem Hausbrand der Verkehr.

Raketen-Einschränkung positiv

Die Fachleute sehen trotz der vielen Überschreitungen einen positiven Trend beim Jahresmittelwert, der durchschnittlichen Belastung.

Auch die Einschränkungen bei der heurigen Silvesterknallerei waren für Tschabuschnig positiv. Er hofft außerdem auf einen Wetterumschwung. Ab dem 2. Jänner sollte eine Schlechtwetterfront mit einem Föhnsturm kommen, damit wäre das Problem vorerst gelöst, so Tschabuschnig.

Ab heuer geht es nicht allein um die gute Luft möglichst ohne Feinstaubpartikel, die Lunge, Bronchien und Herz schädigen, sondern auch um viel Geld. Es drohen nämlich Strafzahlungen. Graz und Wien könnten als erste von der EU zur Kasse gebeten werden, weil sie zu wenig gegen den Feinstaub unternommen haben. Als nächstes Sorgenkind für 2013 gilt dann schon Kärnten.

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