Karawankentunnel: Memorandum für Vollausbau

Der Karawankentunnel soll eine zweite Röhre bekommen. In Slowenien ist am Donnerstag ein diesbezügliches Memorandum zwischen Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) und dem slowenischen Verkehrsminister Patrick Vlacic unterzeichnet worden.

Der Bau der zweiten Vollröhre des Karawankentunnels ist für Dörfler seit Jahren eine Notwendigkeit. Diese Engstelle im gesamteuropäischen Verkehrskorridor X müsse unbedingt aus Sicherheitsgründen und auch aus Gründen der Standortqualität für die wirtschaftliche Entwicklung Kärntens und Sloweniens beseitigt werden, hieß es in einer Aussendung des Landes Kärnten.

Rettungstunnel genügt nicht

Dafür würde der auch als Lösung vorgeschlagene Rettungstunnel keinesfalls genügen. Nur der Bau der zweiten Vollröhre sei sicher und auch wirtschaftlich günstiger als ein vielleicht später angesetzter Ausbau eines Rettungstunnels.

Kosten sprechen für Röhre

Wie Dörfler ausführte, belaufen sich die Kosten für einen Rettungsstollen auf rund 93 Mio. Euro, die Kosten für eine zweite Vollröhre würden rund 236 Mio. Euro ausmachen. Die nachträgliche Aufweitung eines Rettungsstollens würde jedoch rund 413 Mio. Euro kosten, was daher eindeutig für den sofortigen Vollausbau des Tunnels mit einer zweiten Röhre spreche.

Diese gemeinsame Absichtserklärung sei ein großer Erfolg der Gemeinsamkeit zwischen Kärnten und Slowenien, betonte Dörfler. Sie richte sich an die Bundesregierung und im Besonderen an das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sowie an die EU.

Laut Dörfler werden dieses Projekt auch von Kroatien unterstützt. Er gehe davon aus, dass man auch die Bundesregierung in Wien davon überzeugen könne, dass die zweite, voll ausgebaute Karawankentunnelröhre eine verkehrstechnische Notwendigkeit sei.

Der Tunnel müsste ab 2019 modernisiert und ausgebaut werden, um den neuen Sicherheitsstandards zu genügen.

"Einzige Engstelle im Korridor X

Im Memorandum heißt es: „Der Karawankentunnel mit einer Länge von 7.864 Metern stellt die einzige Engstelle am gesamten Korridor X dar, was natürlich in der Zeit des vereinten Europas inakzeptabel ist. Eine zweite Tunnelröhre gewährleistet auch die ständige Erreichbarkeit bei Sanierungsarbeiten der bestehenden Röhre als auch bei den laufend zu tätigenden Wartungsarbeiten“.

Nur der Bau einer zweiten Vollröhre stelle eine langfristige und sichere Lösung dar, wurde betont. Auch werde künftig eine weitere Zunahme der Verkehrsströme erwartet.

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