Bleiburg: „Achtung ProvincA!“

Das Choreographie-Center Johann Kresnik in Bleiburg bringt ab 1. August gemeinsam mit der Kulturinitiative Bleiburg ein mehrtägiges Programm mit Tanz, Theater und bildender Kunst nach Unterkärnten. Das Motto lautet „Achtung ProvincA!“.

Eine groß angelegte Tanzperformance kreist um die gebürtige Bleiburger Pop-Künstlerin Kiki Kogelnik. Günther Grollitsch wurde nach einem Casting als Choreograph engagiert. Er setzt das Ringen Kogelniks um einen Platz in der - seiner Ansicht nach - männlich dominierten Pop-Welt tänzerisch um: als „KIKI-die Vermessung einer Frau“.

So mussten die teilnehmenden Tänzerinnen auch bei Grollitsch ein Auswahlverfahren bestehen, wie Jenny Ecke aus Deutschland: „Im Moment ist für mich so ein bisschen das Besondere, dass wir da eine Frau behandeln, die es tatsächlich gab. Wer mag sie gewesen sein – keiner von uns kannte sie wirklich. Man baut sich dann halt so ein Bild zusammen, von all den Informationen die man bekommt“.

„Das ist schon ganz lustig, zu versuchen, sich so einer Person zu nähern, die einem dann irgendwie schon recht vertraut erscheint. Das finde ist das Spannendste an der Arbeit“, sagte die Tänzerin.

Kulturinitiative Bleiburg wartet weitere Stücke auf

„KIKI - Die Vermessung einer Frau“ soll gesellschaftskritisch das künstlerische Umfeld der 1960er und 1970er Jahre in New York beleuchten.

Parallel zum Tanzfest gibt es zwei weitere Projekte der Kulturinitiative Bleiburg. Zum einen das von Merz und Qualtinger verfasste Stück „Der Herr Karl“ - in Kärntner Umgangssprache. Zum anderen Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“, inszeniert von Regisseur Michael Stöckl. Es spielen Amateure - gerade die Arbeit mit nicht professionellen Darstellern habe sich laut Stöckl besonders positiv ausgewirkt.

Geschlossene Gesellschaft Ensemble

Florian Kutej

Ensemble „Geschlossene Gesellschaft“

Schauspieler mit Leidenschaft dabei

Stöckl: „Die Freude, mit der Menschen auf der Bühne sind, bedeutet viel. Da setzen sich Leute, zum Beispiel die vier jungen Darsteller ein Jahr lang mit dem Stück auseinander und befassen sich mit einer relativ schwierigen Thematik, mit der Philosophie, die dahinter steckt und fast jedes Wochenende wird geprobt. Diese Menschen machen es einfach aus purer Lust“.

Nähere Infos:

Nähere Informationen zu den einzelnen künstlerischen Aktivitäten finden Sie unter www.kib-bleiburg.at, sowie www.centerforchoreography.com.

Auf bildende Kunst wird nicht vergessen

In Bleiburg ist auch die bildende Kunst präsent. Mit der Ausstellung „innen-außen“ des Bleiburger Künstlers Franz Brandl und einer mobilen „ART Wall“ [Kunst-Wand, Anm.] nach dem Konzept der Kuratorin Ulli Sturm.

Hugo Ramnek

Christine Ottowitz

Hugo Ramnek

Ramnek präsentiert Wiesenmarkt-Porträt

Der Bleiburger Literat Hugo Ramnek, Teilnehmer an den heurigen Lesungen um den Ingeborg-Bachmann-Preis, wird zum Auftakt aus seinem Text lesen, so Arthur Ottowitz, Obmann der Kulturinitiative Bleiburg.

„Er stellt sein Buch vor: Kettenkarussell. Skizzen von Werner Berg werden diesen Text illustrieren. Es ist wirklich ein unglaublich stimmiges Bild des Bleiburger Wiesenmarktes, wie er sich in den 1970er Jahren präsentiert hat. Aber viele Sachen sind natürlich auch jetzt noch gleich“, sagte Ottowitz.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 26.7.2012

Als Spielstätten dienen das alte Sudhaus in Sorgendorf und die ehemalige Greißlerei Mory in Bleiburg - beide Schauplätze sorgen für museale Atmosphäre.

Herr Karl-Herrmann Enzi

Christine Ottowitz

„Der Herr Karl“ von Carl Merz und Helmut Qualtinger wird in der ehemaligen Greißlerei Mory dargeboten.

„Kultur als kreativer Motor für Regionalentwicklung“

„Achtung ProvincA!“ verfolgt laut Zdravko Haderlap vom künstlerischen Team auch einen nachhaltigen Anspruch: „Kultur als kreativer Motor für Regionalentwicklung“.

Das mehrtägige Programm ist Kulturarbeit, die sowohl Einheimischen den Zugang zu künstlerischer Arbeit eröffnen soll, als auch Bleiburg zum Treffpunkt für Kulturtouristen machen soll.