Feriencamp am Truppenübungsplatz

Dort wo normalerweise Bundesheerübungen stattfinden, dürfen Kinder Ferien machen. Am Truppenübungsplatz Glainach bietet die Katholische Militärpfarre jedes Jahr für zwei Wochen ein Ferienlager an, die meisten Teilnehmer sind Soldatenkinder.

Es ist bereits das 48. Kinderferienlager der Militärpfarre Kärnten. „Zwei Wochen lang ist der Tüpl in den Händen der Kinder“, so Offiziersstellvertreter und Verantwortlicher für die Ferienaktion, Markus Stromberger. Er und sein 20-köpfiges Team betreuen ungefähr 130 Kinder zwischen sechs und 16 Jahren.

Militär Ferienlager Glainach

Militarpfarre/Stromberger

Jedes Jahr besuchen bis zu 130 Kinder das Ferienlager

Knapp drei Viertel der Jugendlichen im Camp sind Soldatenkinder. Soldatensprache hört man in den zwei Wochen aber keine: „Das Soldatische ist jetzt in den nächsten zwei Wochen nicht gegeben, jetzt sind das Lachen der Kinder und der Spaß im Vordergrund“, sagt Stromberger.

07.08.17 Militärferienlager Glainach katholische Militärpfarre

Militärpfarre/Stromberger

In der Hitze wird für Abkühlung gesorgt

Fußballfeld statt Schießplatz

Im Schnitt beginnt ein Tag im Ferienlager schon um sieben Uhr. Das Programm ist vielseitig und dicht: „Wir haben Workshops vor Ort und dienstags und donnerstags machen wir Ausflüge. Den Kindern wird auf jeden Fall nicht langweilig“, sagt Stromberger. Wo normalerweise Soldaten Schießübungen durchführen, werden für das Ferienlager statt Schießscheiben ein Volleyball- und ein Fußballfeld aufgebaut.

Die Kinder zeigen sich begeistert. Der zwölfjährige Lukas Jölisch fand besonders Gefallen an den Turnieren: "Wir haben zum Beispiel dieses Jahr ein Tischfußballturnier, ein Tischtennisturnier, ein Fußballturnier, ein Volleyballturnier und ein Basketballturnier.“ Auch Hannah Buschmann, die das erste Mal dabei ist, schwärmt vom Ferienlager: „Es ist immer ein Spaß. Die Betreuer sind so nett.“

Ferienlager Glainach Militär

Militärpfarre/Stromberger

Viel Action steht im Ferienlager am Programm

Im Camp sind die Kinder gut versorgt. Neben einer Notfallsanitäterin und vielen Soldaten mit Sanitäterausbildung, gibt es auch einen Feldkoch, der die Kinder bekocht. „Den lieben sie. Er ist fast der wichtigste im Trainingslager“, lacht Stromberger.

„Kinder kommen gerne wieder“

Dass sonst alles klappt, dafür sorgt die Betreuungsleiterin Lisa Hermann. Sie ist Ansprechperson für Eltern, Kinder und Betreuer und kennt das Feriencamp von beiden Seiten. „Ich war als Kind selbst dabei, bin dann als Betreuerin mitgefahren und seit zwei Jahren bin ich die Leitung“, sagt Hermann. Sie habe eine gute Vorstellung davon, welche Wünsche und Beschwerden von allen Seiten kommen können.

„Am meisten Spaß macht es wenn man merkt, dass man das Vertrauen der Kinder hat und neben einem Betreuer auch ein Freund ist. Man sieht, dass die Kinder gerne da sind und jedes Jahr wiederkommen“, erzählt Hermann. „Wenn sie dann 16 Jahre alt sind, sind sie ganz traurig und zwei Jahre später fahren sie als Betreuer wieder mit.“

Ferienlager Militär Glainach

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Verschiedene Workshops werden angeboten

Internationales Camp

Seit zwölf Jahren ist das Feriencamp am Truppenübungsplatz international. Kinder aus mehreren Nationen treffen einander in Glainach an der Drau. Die Idee kam von Stromberger selbst: „Nachdem ja die Väter miteinander vernetzt sind und teilweise ihren Dienst und ihre Übungen länderübergreifend machen, warum sollen dann ihre Kinder die Ferien nicht gemeinsam verbringen?“

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