Villach bewirbt sich um Tesla-Standort

Der Elektroauto-Hersteller Tesla ist derzeit auf der Suche nach einem europäischem Standort. Die Stadt Villach will sich mit dem 40 Hektar großen Industriegelände in Federaun bewerben und ortet gute Chancen.

Es sei ein Schatz, das Industriegelände in Federaun. Das sagte Bürgermeister Günter Albel (SPÖ) am Dienstag über die brachliegenden Grundstücke am Fuße des Dobratschs. 22 Hektar besitzt die Stadt Villach dort. ÖBB, Private und das Land verfügen dort ebenfalls über 20 Hektar Grund. Deshalb will man jetzt gemeinsam mit den angrenzenden Gemeinden Finkenstein und Arnoldstein sowie mit dem Land die Gesellschaft „Logistic Zentrum Austria Süd“ gründen, um die optimale Lösung für dieses Areal zu finden.

40 Hektar Gewerbegebiet in bester Lage mit Zug- und Autobahnanschluss könne man „an den großen Markt gehen und große Investoren holen“, sagte am Dienstag Bürgermeister Günter Albel (SPÖ). Und da der Hersteller Tesla gerade einen Firmengrund in Europa suche, werde Villach sicher ein Angebot stellen.

Villach bilanziert ausgeglichen

Am Dienstag stellte Villach auch den Budgetvoranschlag 2017 vor, demnach wird Villach ausgeglichen bilanzieren. Die Schulden in Villach betragen 45,7 Millionen Euro, das ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 923 Euro. Das Vermögen aus dem Verkauf der Kelag-Anteile beträgt 86,5 Millionen Euro. Im kommenden Jahr will Villach aber mehr investieren. 28,4 Millionen Euro sollen investiert werden, um zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Drittel der Investitionen finanziert Villach aus Eigenmitteln, den Rest über Kredite. Dies sei wegen der nach wie vor günstigen Finanzierungszinsen tragbar, sagte Albel.

Villach Budget 2017 Tesla

Stadt Villach

Bürgermeister Günter Albel (SPÖ)

Unter anderem fließen 4,8 Millionen Euro in die Schulen, die Neue Mittelschule in Lind soll zur ersten echten verschränkten Ganztagesschule in Villach umgebaut werden. Auch das neue Stadtviertel mit dem Namen Landsitz in Landskron soll verkehrstechnisch besser angebunden werden, so Bürgermeister Albel. Immerhin würden hier 300 neue Wohnungen entstehen.

Kritik an zunehmender Bürokratie

Kritik übte Albel an Verordnungen des Bundes, die zusätzliche Kosten verursachen würden. Zwei neue Dienstposten mussten zur Umsetzung dieser Verordnungen geschaffen werden, konkret gehe es um Brandschutz um Sicherheitsvorschriften, so Albel: „Immer mehr Auflagen werden vorgegeben und geschaffen, wir benötigen Mitarbeiter, die sich nur noch um Überprüfung dieser Vorschriften kümmern müssen. Das kann es ja einfach nicht mehr sein.“