Sparmaßnahmen: Für Vereine geht es ums Überleben

Die prekäre Finanzsituation des Landes und der nun eingeschlagene Sparkurs bedrohen zahlreiche Kultur- und Sportinitiativen. Förderungen des Landes wurden eingefroren, für die Vereine geht es ums Überleben.

Der Sparstift trifft auch das Kulturbudget mit voller Härte. 24,3 Millionen Euro sind eigentlich für das Jahr 2015 als Gesamtbudget für die Kultur veranschlagt. Die drohende Insolvenz des Landes stellt nun aber sämtliche Finanzleistungen in Frage. Auf Eis liegen nun Ermessensausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Erste Absagen in Feldkirchen und Klagenfurt

Der Zahlungsstopp hat bereits die ersten Absagen zur Folge: Das Kulturforum Amthof in Feldkirchen hat beispielsweise das traditionelle Pfingstfestival für alte Musik abgesagt. Fehlende Mittel seitens des Landes haben auch zur Absage der Veranstaltung „Summerjazz“ im Klagenfurter Burghof geführt. Zwei Ausstellungen im Museum Moderner Kunst Kärnten mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Auch die Kooperation des Landes mit dem ORF bei den Tagen der Deutschsprachigen Literatur (Bachmannpreis) ist in Frage gestellt: Der Zuschuss in der Höhe von 10.000 Euro dürfte entfallen. Der Bewerb ist aber nicht gefährdet.

Facebook: #kulturistabgesagt

Unterdessen hat sich auf Facebook die Aktion #kulturistabgesagt formiert. Die Aktion will gegen den Kulturförderstopp vorgehen und Alternativen aufzeigen. So stellt das VolXhaus Klagenfurt seine Räumlichkeiten kostenlos für die Aktion zur Verfügung, Veranstalter, Künstler oder ganze Bands können dort auftreten.

Keine Streichung bei Stadttheater und Landesmuseum

Vertraglich fixierte Fixposten sind von der Streichung nicht betroffen. So wird das Stadttheater mit 10,3 Millionen Euro vom Land unterstützt, das Landesmuseum erhält 5,6 Millionen. 1,4 Millionen Euro schlagen beim Landesarchiv zu Buche. Großveranstaltungen wie die „Starnacht am Wörthersee“ und das „Wenn die Musi spielt-Sommer Open Air“ erhalten vom Land seit einiger Zeit keine Förderungen mehr, und sind demnach vom Sparstift nicht betroffen.

Sportvereine auf Sponsorensuche

Auch Sportvereine sind von den Sparmaßnahmen betroffen. Vom Kärntner Landesruderverband heißt es, dass die 83. Internationale Kärntner Ruderregatta am 30. und 31. Mai abgesagt werden muss. Der Ruderverband werde ausschließlich von ehrenamtlichen Funktionären geführt und sei fast ausschließlich von den Subventionen des Landes abhängig, heißt es in einer Aussendung: „Aufgrund der derzeitigen prekären finanziellen Lage des Landes Kärnten und der damit verbundenen ausständigen Subventionen bleibt dem Kärntner Landesruderverband nichts anderes übrig, als eine der größten Ruderregatten im Alpe-Adria-Raum abzusagen.“ Alles andere als eine Absage wäre fahrlässig, heißt es in der Aussendung des Ruderverbandes, man sei jedoch zuversichtlich, dass die Regatta im Jahr 2016 wieder stattfinden werde.

Wörthersee Löwen suchen Sponsoren

Kritisch ist die Lage offenbar auch bei dem Klagenfurter Volleyballverein Wörtherseee Löwen. Der Verein hat nach eigenen Angaben rund 250 aktive Mitglieder, der Großteil davon sind Kinder und Jugendliche. Vom Land gebe es vermutlich weniger oder keine Subventionen, die Unterstützung der Stadt werde auch immer weniger, heißt es in einem Schreiben an die Sportler und die Eltern. Es sei fraglich, ob der Spielbetrieb in der nächsten Saison im bisherigen Ausmaß aufrecht erhalten werden könne. Der Verein muss nun über eine drastische Erhöhung der Mitgliedsbeiträge nachdenken und sucht neue Sponsoren.

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