Wörthersee-Stadion fertiggestellt

Das Wörthersee-Stadion ist nun mit zwei Monaten Verspätung fertiggestellt worden. Die Fertigstellung kostete 19,5 Mio. Euro, es verfügt über 30.000 Sitzplätze, die gefüllt werden müssten, nur wie? Experten sind sich einig, dass das Stadion nie kostendeckend geführt werden könne.

Das Klagenfurter Stadion wurde mit viel Euphorie für die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008 gebaut, allerdings ohne Umweltverträglichkeitsprüfung. Über eine Beschwerde der Anrainer wird der Verwaltungsgerichtshof erst entscheiden. Dennoch flossen 19,5 Millionen Euro in die Fertigstellung der Arena. 15,5 Millionen kamen vom Bund, vier Millionen von der Stadt Klagenfurt. Statische Probleme in der Dachkonstruktion wurden behoben, die Anrainer bekamen ihren versprochenen Lärmschutz und das Verkehrskonzept. Jeder der 22 Sektoren kann jetzt einzeln beschallt werden. Der Oberrang wurde aufwändig verstärkt, nachdem er ursprünglich rückgebaut werden sollte. Jetzt soll das Stadion für 20 bis 30 Jahre sicher sein, verspricht die Baufirma PORR.

Für den laufenden Betrieb des Stadions muss nun die Stadt Klagenfurt aufkommen. Das Stadion wird damit weiter Geld vom Steuerzahler erhalten werden müssen. Bisher lag der jährliche Abgang bei zwei Mio. Euro, zuletzt bei 800.000 Euro, sagte Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) am Freitag. Mit den Möglichkeiten, die man nun habe, solle der Abgang halbiert und in den nächsten Jahren „Richtung Null“ gehen. Die Geschäftsflächen würden vermietet und auch der Sportpark solle Einnahmen bringen, hofft Scheider.

Sportpark soll Konzerte an Land ziehen

30.000 Menschen haben im Stadion Platz, aber wie die Zuschauerränge gefüllt werden können, darüber scheiden sich die Geister. Scheider ist aber zuversichtlich, man wolle nun kontinuierlich „immer stärkeres Leben“ ins Stadion bringen. Geplant sind neben Sportveranstaltungen auch Konzerte und Events, wie Freiluft-Eishockeyspiele im Winter. Scheider sagte, man sei recht gut gebucht, es würden aber noch fixe Zusagen, zum Beispiel für Konzerte, fehlen. Das liege jetzt am Sportparkmanagement, so Scheider. Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass so eine Anlage auch soziale und gesellschaftliche Aufgaben zu erfüllen habe.

Sportpark-Geschäftsführer Daniel Greiner präsentierte einen Veranstaltungskalender. Rund 60 Veranstaltungen im Stadion und in den Sportparkräumlichkeiten seien bereits fixiert. So gebe es neben Fußballspielen von Austria Klagenfurt, dem WAC oder dem Nationalteam auch wieder die United World Games, ein Bogenschützenturnier, einen Billard-Event und eine Motorsportveranstaltung im Herbst.

Manager: Null unrealistisch

Sportparkmanager Gert Unterköfler meinte dazu am Freitag, der Sportpark alleine könne vielleicht ausgeglichen bilanzieren, aber mit dem Stadion und den damit verbundenen Instandhaltunskosten sei dies unrealistisch. Derzeit mache man 1,2 Mio. Euro Umsatz, der Abgang betrage 800.000 Euro. Man habe auch die Aufgabe, die Jugend zu fördern, dazu müsse man Geld in die Hand nehmen, so Unterköfler. Auch den Vereinen wolle man eine Plattform bieten. Natürlich versuche man, Kosten zu reduzieren, aber auf Null werde man nicht kommen können. Unterköfler verwies auch auf die Werbewirkungen von Sportübertragungen im Fernsehen, das müsse Klagenfurt auch etwas wert sein. Er gab zu bedenken, dass auch die jetzt neue Anläge älter werde und somit auch in der Instandhaltung teurer. Um Konzerte an Land ziehen zu können, müsse man nun einmal Qualität bieten.

Nicht voll sein wird das Stadion bei den ersten beiden Saisonspielen des Bundesligisten WAC. Am Samstag findet das Spiel gegen den Tabellenletzten Innsbruck statt, rund 8.000 Zuschauer werden erwartet. Am 5. März empfängt die Nationalmannschaft Uruguay in Klagenfurt, dabei werden 20.000 Zuschauer erwartet.

UVP-Klage: Stadt bleibt gelassen

Der anhängigen Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) wegen der fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung, die Rechtsanwalt Franz Unterassinger im Namen von Anrainern eingebracht hat, sieht man bei der Stadt gelassen entgegen. Man gehe nicht davon aus, dass der VwGH der Beschwerde stattgebe, hieß es. Und wenn doch? „Dann müssen wir uns das überlegen“, sagte Karin Zarikian von der Abteilung Baurecht.

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