Wohnungen der Stadt ohne Rauchmelder

Dass in Klagenfurt in 3.000 städtischen Wohnungen noch die vorgeschriebenen Rauchmelder fehlen, könnte nach einem Todesfall am Wochenende ernste Konsequenzen haben. Mitunter könnte eine Klage wegen fahrlässiger Tötung drohen.

Sonntagfrüh ist in Klagenfurt eine 32-jährige Frau bei einem Küchenbrand in ihrer Wohnung gestorben. Die Frau war im Feuer eingeschlossen. Sie wurde zwar von der Feuerwehr aus der Wohnung geborgen, konnte jedoch nicht mehr reanimiert werden - mehr dazu: 32-Jährige starb bei Wohnungsbrand. In der Wohnung, die einer Tochterfirma der Stadt gehört, war trotz gesetzlicher Verpflichtung kein Rauchmelder montiert. In rund 3.000 der 3.500 von der Stadt Klagenfurt vermieteten Wohnungen sollen diese noch fehlen.

Stadtwerke: Zu spät beauftragt

Die Stadtwerke wurden mit der Montage erst mit Mitte Juni beauftragt, sagte der Leiter des Kundenservice, Heribert Schager: „Wir haben am Freitag, dem 14. Juni den unterschriebenen Auftrag erhalten und haben dann sofort mit der Vorarbeit für diesen Auftrag begonnen. Die Kapazitäten aufzustellen und mit der Disponierung zu beginnen, benötigt inklusive Aushang und Benachrichtigung der Mieter ungefähr zwei Wochen. Zwei Wochen später, am 1. Juli, haben wir in der ersten Wohnung Rauchwarnmelder montiert“. Im Umkehrschluss heißt das, dass die Stadtwerke erst mit der Montage begonnen haben, als alle Rauchmelder bereits montiert sein sollten.

Dazu Schager: „Das stimmt.“ Der Stadt sei mitgeteilt worden, dass sich die Montage bis Anfang Juli nicht ausgeht. „Das war mit dem Zeitpunkt Mitte Juni eigentlich klar, das wir nicht 12.000 Rauchwarnmelder im nächsten Moment montieren können“, so Schager. Für Dienstag wurde eine Aufsichtsratssitzung der städtischen Wohngesellschaft einberufen, um die weitere Vorgehensweise zu klären. Laut Vertrag hätten die Stadtwerke nämlich bis Dezember Zeit, die 12.000 noch fehlenden Rauchmelder zu installieren.

Obduktion soll Todesumstände klären

Eine Obduktion soll unterdessen die näheren Umstände des Todes der 32 Jahre alten Bewohnerin klären. Ein eingeschalteter Elektroherd wurde ihr zum Verhängnis, sie starb an den Rauchgasen.

Man kann natürlich nur darüber spekulieren, ob dieser tragische Vorfall mit einem Rauchmelder zu verhindern gewesen wäre. Bernhard Fink von der Rechtsanwaltskammer: „Das Hauptdelikt, das es hier zu prüfen gilt, ist ob hier eine fahrlässige Tötung vorliegt - nämlich, ob der Tod verhindert hätte werden können.“

Stadt sucht Verantwortliche

Innerhalb der Stadt Klagenfurt ist man unterdessen auf der Suche nach den Verantwortlichen. Zuständiger Stadtrat ist Albert Gunzer (FPÖ). „So ein Fehler darf nicht passieren. Es war Zeit genug, die gesetzliche Vorgabe zu erfüllen“, sagt er.

Bei der Aufsichtsratssitzung der städtischen Immobiliengesellschaft am Dienstag dürfte auch zur Sprache kommen, ob der Umstand, dass das Budget für die Rauchmelder erst Ende März beschlossen wurde, mitunter eine Rolle für das Fisako spielte. Die Stadt will versuchen, die noch fehlenden Rauchmelder in rund 3.000 Wohnungen schnellstmöglich zu montieren.

Landeswohnbau: Montage fast abgeschlossen

Beim Landeswohnbau Kärnten - unter diesem Dach befinden sich die Neue Heimat, die Kärntner Heimstätte und der Gemeinnützige Wohnbau Villach - sei man mit der Montage zu 98 Prozent fertig, sagte Prokurist Wolfgang Ruschitzka. Hier wurden bis Anfang Juli in rund 16.000 Wohnungen mehr als 62.000 Rauchmelder montiert. Oft seien die Bewohner zu den vereinbarten Montageterminen nicht anwesend, daher komme es immer wieder zu Verzögerungen.

Link: