Krippe am Ufer des Natisone

Civdale del Friuli hat heuer für die Weihnachtszeit ein besonderes Freundschaftsgeschenk aus Kärnten bekommen. Eine Fichte von der Flattnitz schmückt den Hauptplatz. Dieser Tage kann auch mitten im Flussbett des Natisone eine Krippe bewundert werden.

Vielerorts schmücken auch bei unseren südlichen Nachbarn hell erleuchtete Christbäume das Stadtbild - so wie in Cividale del Friuli. Die Fichte wuchs auf der Flattnitz und schmückt noch bis Mitte Jänner den Hauptplatz „Piazza Paolo Diacono“ - mehr dazu in Weihnachtsbaum aus Kärnten für Friaul.

Traditionsgemäß steht aber - wie sonst auch in Italien - die Krippe im Vordergrund und nicht der Christbaum. Die Langobardenstadt verfügt auch heuer wieder über ein besonders Exemplar.

Von Teufelsbrücke aus am besten zu bewundern

Ein idealer Punkt, um „il presepe sul natisone“ zu bewundern, ist von der Teufelsbrücke aus. Aus dieser Perspektive kommt das Gesamtbild der Krippe am Besten zur Geltung.

Aus nächster Nähe kommen nur die Mitglieder des Tauchervereins „Manta Sub Cividale“ heran. Taucher Igor Fusaro erzählt, dass es jedes Mal ziemlich anstrengend sei, alle Figuren für die Krippe und die Eisen für die Befestigung durch das unwegsame Gelände zur Krippe zu bringen: „Das wiegt ja alles einiges - und das Gelände auf dem Weg hierher - entlang der Schlucht - ist sehr felsig und rutschig. Man muss wirklich aufpassen, dass man beim Gehen nicht ausrutscht.“

Nur zwei Mal fiel Spektakel aus

Jedes Jahr am Abend des 24. Dezember erfolgt die feierliche Einweihung. Die Taucher bringen bei einem Fackelzug das Jesukind zur Krippe und durchqueren dabei das drei Grad kalte Wasser.

Derzeit führt der Natisone wenig Wasser, an die 20 Zentimeter. Sonst ist er an dieser Stelle an die drei, vier Meter tief. Nur zwei Mal konnte dieses Spektakel seither nicht stattfinden, weil der Natisone zu viel Wasser führte.

Lieblingsplatz aus Kindertagen

Die Idee zu dieser Krippe hatte Gabriele Adami. Vor 14 Jahren setzte er seinen Traum gemeinsam mit seinen Taucherkollegen an einem seiner Lieblingsplätze in die Realität um: „Ich kam schon als Kind zum Baden hierher. Für mich war das immer der schönste Ort von Cividale. Es sehr stimmungsvoll, dass genau hier heute die Krippe steht.“

„Begeisterte Zuschauer sind schönster Lohn“

Igor Fusaro sagt, es sei jedes Mal fast so, wie wenn man zu Hause seine Krippe aufbaue: „Auch wir haben immer eine große Freude damit, wenn sie fertig ist. Es steckt zwar viel Arbeit dahinter, aber für uns ist dann der schönste Lohn, wenn die Leute begeistert sind, die die Krippe sehen.“

6.1.: Festival mit historischen Kostümen

Wer am Sonntag, dem 6. Jänner, einen Ausflug in die Langobardenstadt plant hat die Möglichkeit, bei einem Fest mit historischen Kostümen dabei zu sein. Unter dem Motto „Die Rückkehr des Patriarchen“ wird in historischen Kostümen daran erinnert, wie Marquardo von Randeck, Patriarca von Aquileia, 1366 Cividale del Friuli eroberte.