„Olle“: Wasserbläschen der Risorgive

Die Gegend rund um Rivignano-Teor ist bekannt für ihre Quellen, die risorgive: Die metangashaltigen Wasserbläschen, die aus dem Flussbett treten, werden im örtlichen Dialekt „olle“ genannt.

Regen- und Schmelzwasser aus den Bergen bahnt sich unterirdisch seinen Weg bis in die friulanische Tiefebene. Eine Lehmschicht im Boden verhindert, dass es bis ans Meer fließen kann, erklärt Massimo Tonizzo, der Umweltstadtrat von Rivignano-Teor: „Das Wasser tritt hier spontan aus dem Boden aus - diese Stellen werden ‚Olle‘ genannt, was auf ‚Bolle‘ zurückgeht, zu deutsch Blasen. Mit dem Wasser dringt auch Metangas in kleinen Bläschen aus dem Erdreich nach oben.“

Auch im Park der Villa Badoglio in Flambruzzo ist dieses Phänomen zu beobachten. Vier Hektar umfasst das stattliche Anwesen.

Castello di Flambruzzo

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Park der Villa Badoglio

Aus Wasserschloss wurde Villa Badoglio

1258 wurde die Villa erstmals urkundlich erwähnt. Sie zählte zu den Wasserschlössern und lag entlang der damaligen Verteidigungslinie. Das Lehnsgut und das Castello di Flambruzzo gingen 1910 in den Besitz des Grafen Francesco Rota über. Seine Tochter heiratete den Herzog Mario Badoglio, Sohn von Pietro Badoglio, der ab 1926 Träger des Titels „Marschall von Italien" war. Heute ist sie der Wohnsitz von dessen Enkel Alessandro Badoglio und seiner Familie.

Castello di Flambruzzo

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Erinnerungsstücke an Pietro Badoglio

„Mit Enkelkindern sehr herzlich“

Viele der Einrichtungsgegenstände stammen noch heute aus dem Besitz von Pietro Badoglio. Er war der jüngste italienische General und nahm eine Schlüsselrolle ein bei den faschistischen Eroberungskriegen in Libyen. Beim Wechsel Italiens an die Seite der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs war er der erste postfaschistische Ministerpräsident.

Sendungshinweis:

Servus, Srečno, Ciao, 27.10.2018

Auch wenn er aus militärischer Sicht eine Respektsperson war - seinen Enkeln gegenüber hatte er ein großes Herz, erinnert sich Alessandro Badoglio. Er war sein jüngster Enkel: „Mir gegenüber war er sehr liebevoll. Mein Vater ist sehr jung gestorben - ich war drei Jahre alt. Er war mir gegenüber und auch im Umgang mit meinen Cousins, die ebenfalls Waisen waren, sehr herzlich. Aber wenn es nötig war war er mit uns trotzdem streng.“

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Pietro Badoglio und sein Enkel Alessandro

Alessandro Badoglio hat viele Anekdoten aus seiner Familiengeschichte zu erzählen - für Gruppen ab zehn Personen macht er auch persönlich Führungen durch die Villa. Die kleine Kappelle kann auch für Hochzeiten gemietet werden.

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Kappelle der Villa Badoglio

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