Unterwegs mit Fiat-500-Fans in Italien

Servus Srecno Ciao war unterwegs mit Fans des alten Fiat 500 auf einer Tour nach Italien. Zwei Kärntner Brüder steckten die gesamt Familie und den Freundeskreis mit ihrer Leidenschaft für den „kleinen Italiener“ an.

Josef Trattnig und sein Bruder Bernhard aus Poggersdorf teilen seit Jahrzehnten die Leidenschaft für die „ kleinen Italiener“ und steckten mit ihrer Begeisterung die ganze Familie an. Bernhard Trattnig sagte dazu: „Ich habe fünf Kinder und jeder hat einen Fiat 500. Der Grund dafür ist, dass ich mir vor 25 Jahren einen solchen angeschafft habe und jedes der Kinder wollte dann auch wieder einen haben. Jeder der Freunde von den Kindern ist dann gekommen und wollte auch einen. So hat sich eine große Zusammenkunft von Fiat-Freunden ergeben.“

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

„Schrauben“ gehört für die Brüder dazu

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Bernhard Trattnig hat alle mit seiner Leidenschaft angesteckt

„Fiat gehört zu Italien“

Josef Trattnig war schon immer gerne unterwegs und unternimmt - wann immer es ihm möglich ist - Ausflüge nach Italien. Bei einer Ausfahrt im September begleiteten ihn seine Freunde Willi und Toni.

Sendungshinweis:

SSC, 7. Oktober

Für die Ausfahrt mit dem SSC-Kamerateam wählte Josef Trattnig ein „Bianchina Cabrio“ aus dem Jahr 1964, einen Fiat 500 mit Sonderkarosserie: „Fiat gehört zu Italien. Das ist ein Begriff. Diese kleinen 500 sind so herzig und lieb. Es sind vier Millionen Stück rumgelaufen in Italien. Leider wurden sie auch millionenfach eingepresst. Sie laufen heute als Bierdosen.“

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Ausnahmeregelung für Fiat in großen Städten

Viele Liebhaber hätten ihre Autos laut Trattnig aber behalten, inzwischen sei der Wagen relativ wertvoll geworden. Es gebe Städte in Italien, wie Portoguaro und Mestre, da dürfe man mit Autos ohne Katalysator unter der Woche nicht mehr hineineinfahren. Der Graf Montezemolo, Chef von Ferrari, habe bei der italienischen Regierung durchgesetzt, dass es eine einzige Ausnahme gebe: den Fiat 500. „Er ist ein ‚monumento nazionale‘.“

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Der Fiat war wie der VW in Deutschland ein Auto für alle

Leistbar für alle

Damit jeder das besondere Fahrgefühl erleben kann, tauschten die Freunde untereinander auch immer wieder die Autos. Ziel war die Werkstatt von Francesco Cudin in Palazzolo dello Stella. Heuer feiert der Fiat 500 Geburtstag - vor 60 Jahren lief das erste Modell vom Band, so Cudin: „Nach dem Krieg war es für alle ein leistbares Auto und die Leute wurden mobil. Ssie konnten nach Rom, Neapel und Mailand fahren. Durch die Wiederauflage ist auch die Nachfrage nach den alten Modellen wieder gestiegen. Österreicher, Deutsche, Engländer, Skandinavier und Amerikaner - alle wollen ein altes Modell haben. Es ist ein Mythos.“

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Ein Auto wie eine Freundin für Daria Gorlato

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Josef Trattnig und Francesco Cudin sind alte Freunde

Für Daria Gorlato aus Udine ist ihr Fiat mehr als nur ein fahrbahrer Untersatz - und das schon seit fast 40 Jahren: „Sie ist kein Auto mehr, sie ist eine Freundin, sie hilft mir. Also - entweder ein Fiat500 oder Rolls Royce. Da gibt es gar nichts anderes. Sie ist sympathisch, sie ist praktisch, ich kann sie überall hinstellen - es ist wunderbar mit ihr zu fahren.“

Ausflug in die Umgebung

Nicht nur für Fiat500-Fans wie Josef Trattnig ist Palazzolo dello Stella ein beliebtes Ausflugsziel. In der Umgebung gibt es Einiges zu entdecken. Palazzolo dello Stella hat 3.000 Einwohner und liegt am Fluss Stella, der den Ort von Norden nach Süden durchquert. Gut erhalten ist die Kirche „Madonna del Suffragio“ aus dem 14. Jahrhundert.

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Hafen von Naxum von Römern benannt

Die Ursprünge des Ortes gehen auf vorchristiliche Zeiten zurück, sagt Rino Michelin, Pro Loco Palazzolo dello Stella: "Am Fluss Stella befand sich der alte Hafen von „Naxum". So wurde der Fluss in der Antike von den Römern genannt. Hier führte auch die Hauptstraße von Rom nach Aquileia vorbei. Wir haben unter Wasser Überreste gefunden - darunter eine Säule.“

SSC Fita 500 Ausflug

ORF

Diese römische Säule wurde im Fluss gefunden

Sie kann heute in der Casa del Marinaretto, unweit vom ursprünglichen Fundort, besichtigt werden. Außerhalb von Palazzolo mündet der Fluss Stella in die Lagune von Marano und Grado, wo sich Süßwasser mit dem Meer vermischt. Zur wärmeren Jahreszeit kann man von hier auch Bootsausflüge machen, aber auch jetzt im Herbst hat das Naturschutzgebiet einen besonderen Reiz.