Ribnica: Handwerk gestern und heute

Alljährlich findet am ersten Sonntag im September ein großer Holz- und Töpfermarkt in slowenischen Ribnica statt. Schon 1492 wurde den Handwerkern freier Handel mit hausgemachten Erzeugnissen erlaubt. Für die damalige Zeit eine Sensation.

Es war Kaiser Friedrich III., der im Jahr 1492 den Handwerkern das Verkaufen der hausgemachten Waren möglich machte. So arbeiteten die Menschen im Winter und machten sich dann im Frühjahr mit ihren Erzeugnissen auf den Weg. Im Handwerkszentrum von Ribnica wurde die Tradition bewahrt. Das Korbflechten wäre fast schon in Vergessenheit geraten, aber Jože und Franc beherrschen noch heute die alten Techniken. „Wir verwenden für unsere Körbe Haselholz. Die Stangen werden vorsichtig entrindet, dann schneide ich eine Kerbe ins Holz und löse einen Teil ab. Die Kerbe darf aber nicht zu tief sein, sonst bricht der Stock,“ sagt Jože Belaj.

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"Geredet wird bei der Arbeit nicht viel, das war schon immer so. Franc Belaj braucht für die Bögen ein spezielles Holz, die dann zum Tragen der Körbe dienen. Im Wald suchen wir Holz, das langsam im Schatten wächst, weil das Holz biegsamer ist. Schnell wachsendes Holz wird spröde und bricht, dass merken wir dann beim Biegen, so Franc Žuk.

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 11.2.2017

Ton wandert von Generation zu Generation

„Das Handwerk des Töpferns übe ich mit großer Freude seit meiner Jugend aus. Es ist eine Familientradition seit bald dreihundert Jahren und ich habe mich schon als Jugendlicher für die Arbeit mit Ton begeistert, weil dieses Material beruhigt den Menschen und das spüre ich auch, wenn ich damit arbeite“, sagte Töpfermeister Janez Bojc.

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Diese Schalen seien ein Andenken an seinen Vater, der ihn eine weitere Technik gelehrt habe. Mit wenigen Handgriffen forme er aus einem Stück Ton ein Huhn, dem man dann nach dem Brennen und Verzieren sogar Töne entlocken könne.

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Das Sieb war ursprünglich das typischste Holz-Produkt aus Ribnica. Sie transportierten immer eine große Menge davon auf ihren Tragekörben, so waren die „krosnjarii“, die Hausierer leicht zu erkennen. Noch heute sieht man sie auf Märkten, mittlerweile allerdings mit Lieferwägen.

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„Probieren geht über Studieren“

Beim Weben des Korbes geht es nicht um die Schnelligkeit, alles schön „pocasi“, also langsam, heißt es von Seiten des Handwerkszentrums von Joze und Franc. In Ribnica kann man die alten Techniken sogar selbst ausprobieren und erlernen.

„Bei uns können sowohl Kinder als auch Erwachsene Workshops besuchen, und Arbeiten kennenlernen, die fast schon in Vergessenheit geraten sind. Neben der Korbflechterei liegt das Hauptaugenmerk auf der Töpferei“, sagt Polona Rigler-Grm die Leiterin des Handwerkszentrum in Ribnica.

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