Streitkultur: Künftige Unwtterschutzkonzepte

Mehr als einen Monat nach dem verheerenden Sturmtief Vaia ist in der Radio Kärnten Streitkultur am Montagabend über künftige Unwetterkonzepte diskutiert worden. Dank gab es außerdem für die unzähligen freiwilligen Helfer.

Die Bilder des Jahrhundertunwetters mit rund 300 Millionen Euro Schaden in Kärnten werden viele Betroffene wohl nie vergessen. Besonders im Lesachtal ist es ein langer Weg zurück zur Normalität, so Bürgermeister Johann Windbichler (ÖVP): „Zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau ist die Bundesstraße auf 200 Metern komplett abgerutscht, es wird Monate, vielleicht ein Jahr dauern.“ Die neue Ersatzverbindung werde in rund zehn Tagen fertig sein.

Unterstützungen für betroffenen Gemeinden

Seitens des Landes tue man alles, damit die Gemeinden nicht auf den Schäden sitzen bleiben, versichert Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ). Gemeinden, die zum Beispiel eine Million Euro Schaden haben, könnten Förderungen bis zu 83 Prozent der Schäden abrufen und den Rest über Regionalfondsdarlehen finanzieren. Das würde laut Fellener in diesem Rechenbeispiel rund 23.000 Euro pro Jahr Mehrbelastung ergeben, die man durch Umschichtungen und Einsparungen herausholen.

Nicht nur subjektiv erscheint es, dass die Abstände zwischen Unwetterkatastrophen geringer werden, so Christian Stefan von der ZAMG. Die Intensitäten der Niederschläge nahmen in den letzten 50 Jahren leicht zu, Stürme unterliegen natürlichen Schwankungen.

Modernes Hochwasser-Management

Zum Schutz vor solchen Schäden sprachen sich Josef Brunner von der Wildbachverbauung und Norbert Sereinig vom Hochwasserschutz für ein modernes Hochwasser-Management aus. Beispielsweise sollten Flüsse weniger verbaut werden, damit es im Überflutungsfall Rückhalteräume gibt.

Dass bei der vergangenen Unwetterkatastrophe die einzelnen Stellen gut zusammengearbeitet haben, darüber war man sich in der Diskussionsrunde einig. Dank gebührt vor allem auch den oft freiwilligen Helfern. Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin wünschte sich daher bessere Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Helfer.

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