Landtagsausschuss zu Rauchen auf Schulhof

Am Dienstagnachmittag hat sich der Landtagsausschuss für Frauen, Generationen und Integration mit dem Wunsch des Schülerparlaments befasst, im Schulhof wieder rauchen zu dürfen. Im März sollen Schülervertreter gehört werden.

Seit 1. Juli 2018 ist das Rauchen auf einem Schulgelände verboten. Bei seiner letzten Sitzung stimmte das Schülerparlament im Kärntner Landtag für einen Antrag auf Wiedereinführung von Raucherzonen an den Schulen - mehr dazu in Schüler wollen am Schulhof rauchen dürfen.

Ausschuss-Vorsitzende Ana Blatnik (SPÖ) wollte nichts vorwegnehmen, mit einer Zustimmung zu diesem Antrag rechnet allerdings so gut wie niemand. Zumal im Ausschuss fünf Abgeordnete der SPÖ, zwei der FPÖ und eine Abgeordnete der ÖVP sitzen. Die SPÖ hat also die Mehrheit und sie war es auch, die das Rauchverbot für Jugendliche unter 18 vorantrieb.

Landtag könnte nur Resolution verabschieden

Der Ausschuss kann aber keinen Beschluss zur Wiedereinführung des Rauchens an Schulen fassen, denn das ist eine Bundesangelegenheit. Der Landtag könnte nur eine Resolution an die Bundesregierung verabschieden. Kärntens Bildungsdirektor Robert Klingelmair sagte, ein Kippen des Rauchverbots würde das Problem nicht lösen. Denn unter 18 Jahren sei das Rauchen sowieso verboten, nur ein geringer Teil der Schüler sei älter.

Alterskontrollen an Schulen

Der stellvertretende Landesschulsprecher Peter Hartl sieht das anders. Es müssten eben Alterskontrollen an den Schulen eingeführt werden. Das Rauchverbot auf dem Schulgelände führe dazu, dass in den Pausen vor dem Schulgelände geraucht werde. Das mache nicht nur ein schlechtes Bild, sondern behindere auch den Fußgänger- und Radverkehr, außerdem würden nicht genug Aschenbecher vor den Schulen zur Verfügung stehen. Die Zigaretten würden entweder auf dem Boden ausgedrückt oder in die Kanalisation geworfen, so Hartl: „Ein Verbot macht es nicht besser, die Probleme werden nur verlagert, weil die Schüler auf schulfremdem Grund rauchen, das gibt Probleme mit der Aufsichtspflicht der Schule. Auch die Anrainer beschweren sich.“

Das Schülerparlament äußerte aber auch den Wunsch, dass an den Schulen mehr Aufklärung über Gefahren des Rauchens stattfinden solle. In der Bildungsdirektion stößt dies auf Zustimmung. Ein Voting von kaernten.ORF.at letzte Woche ging eindeutig aus: 70 Prozent der User sind gegen eine Wiedereinführung der Raucherzonen.

Gemeinsam mit Schülern wird nach Lösung gesucht

Noch im März sollen zwei Schülervertreter, nämlich die Antragstellerin und der stellvertretende Landesschulsprecher, in den Ausschuss geladen werden, um mit beiden auf Augenhöhe über das Thema Rauchen zu diskutieren, sagte Ausschussvorsitzende Ana Blatnik (SPÖ). Immerhin gehe es in dem Antrag des Schülerparlaments auch darum, dass die Politik für mehr Aufklärung an den Schulen über die Gefahren des Rauchens sorgt. Es sei wichtig, gemeinsam mit den Schülervertretern nach Lösungen zu suchen, so die Ausschussvorsitzende.