GTI-Treffen im Winter regt auf

Seit Wochen sorgt ein mögliches GTI-Wintertreffen rund um Villach für Diskussionen. Fast 10.000 Menschen haben auf Facebook ihr Interesse bekundet, nun schnüren Stadt, Gemeinde und Exekutive ein Maßnahmenpaket.

Seit Wochen steht ein mögliches GTI-Wintertreffen von 3. bis 6. Jänner zur Diskussion. Es wäre – neben dem Haupttreffen und je einem Vor- und einem Nachtreffen – bereits die vierte GTI-Veranstaltung, die in einem Jahr stattfindet. Die Proteststimmen häufen sich. Unter den Gegnern ist auch der Bürgermeister von Finkenstein, Christian Poglitsch: „Ich halte davon überhaupt nichts. Man kann es auch übertreiben, irgendwann ist es auch genug. Ich möchte aber betonen, dass die GTI-Gäste an und für sich willkommen sind, bis auf jene fünf Prozent ‚Radaubrüder‘“.

Gemeinde Finkenstein trifft Vorbereitungen

Der Finkensteiner Bürgermeister hofft, dass das Wintertreffen nicht so groß ausfallen wird, wie andere Nebentreffen. Vorbereiten müsse man sich trotzdem. Es gebe eine Absprache mit allen Behörden, der Bezirkshauptmannschaft Villach, dem Tourismusverband, der Exekutive und der Gemeinde. „Wir haben schon Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Es gibt eine 50 km/h-Beschränkung auf der gesamten Bundes- und Landesstraße rund um den See - im Bereich der sogenannten ‚Turbokurve‘ beim Camping Arneitz gelten 30 km/h.“

Touristisch nicht relevant - kaum Buchungen

Die Frage der Haftung bleibt bei solchen im Internet organisierten Treffen offen, denn es gibt offiziell ja auch keinen Veranstalter.

In touristischer Hinsicht sei dieses Wintertreffen nicht relevant, so der Bürgermeister. Laut dem Tourismusbüro gebe es nur vereinzelte Buchungen. „Ich nehme eher an, dass die Teilnehmer aus dem Kärntner Raum selbst kommen - dass Teilnehmer aus Deutschland oder Holland anreisen, glaube ich nicht.“

Albel: „Grenze des Zumutbaren erreicht“

Auch in Villach hat man mit dem angekündigten Wintertreffen keine rechte Freude. „Bei aller Gastfreundschaft: Ich glaube, dass die Grenze des Zumutbaren für die Anrainerinnen und Anrainer erreicht ist“, ließ Bürgermeister Günther Albel (SPö) schon am Mittwoch in einer Aussendung wissen. Albel bezog sich dabei vor allem auf Lärmbelästigungen durch absichtlich herbeigeführte Fehlzündungen und auf illegale Autorennen.

Verstärkte Polizei-Kontrollen und Nachtsperren

Die Stadt Villach und die Polizei hätten sich daher auf eine Reihe von Maßnahmen geeinigt, die das mögliche Treffen je nach Bedarf begleiten werden. So wird der Parkplatz unter der Autobahnunterführung Maria Gail in den Nachtstunden gesperrt, da dieses Gebiet für Fehlzündungen besonders beliebt war. Weiters wird es im Bereich Drobollach, St. Niklas und Dobratsch zu verstärkten Polizeikontrollen kommen, wie Stadtpolizeikommandant Erich Londer sagte.

Schutz für den Naturpark Dobratsch

Für den besonders sensiblen Bereich Dobratsch, der einen Großteil des Villacher Trinkwassers in sich birgt, soll es zusätzliche Maßnahmen geben. Die Straße zum Naturpark gilt bei GTI-Fahrern als besonders beliebt. „Der Naturpark ist aber ein Familienerlebnisraum. Wir können hier keine Ruhestörungen und mögliche Gefährdungen anderer Verkehrsteilnehmer akzeptieren“, sagte Vizebürgermeisterin Naturparkreferentin Petra Oberrauner.

Angedacht ist daher die Sperre sämtlicher Parkplätze. Im Bedarfsfall könnte die Straße auch für den gesamten Pkw-Verkehr gesperrt werden. Busse wären von dieser Sperre nicht betroffen. Ein Info-Flyer, den die Verantwortlichen des Naturparks Dobratsch produzieren, soll die Gäste zudem auf das besondere Ruhebedürfnis aufmerksam machen.

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