Tscheche mit Erfrierungen aus Bergen gerettet

In der Ankogelgruppe ist in der Nacht auf Mittwoch ein Bergsteiger aus Tschechien von der Hochalmspitze gerettet, er war seit Montag unterwegs und hatte Erfrierungen und Abschürfungen erlitten. Eine weitere Nacht am Berg hätte er wohl nicht überlebt.

In der Nacht zum Dienstag waren zwei Ungarn aus demselben Gebiet gerettet worden, sie gaben den Hinweis, dass noch ein weiterer Mann unterwegs sein soll, der aber nicht zu ihrer Gruppe gehörte - mehr dazu in Zwei Ungarn in Ankogelgebiet gerettet (kaernten.ORF.at; 23.10.18). Nachdem zahlreiche Sichtungsflüge am Dienstagvormittag mit dem Hubschrauber von den Rettern absolviert worden waren, konnte der Bergsteiger am Dienstag auf über 3.100 Meter Seehöhe entdeckt werden. Der Tscheche befand sich demnach im Bereich der Hochalmspitze und dem Steineren Mandl in einer Steinkluft.

„Keine Nacht mehr überlebt“

Zuerst war versucht worden, den Bergsteiger mit einem 70 Meter Tau vom Hubschrauber aus zu bergen. Die Bergretter scheiterten dabei aber immer wieder am starken, orkanartigen Wind. Der Alpinist brachte sich deshalb wieder in der Steinkluft in Sicherheit. Am Dienstagnachmittag machten sich 15 Bergretter aus Spittal an der Drau, sowie dem Lieser- und dem Maltatal auf den Weg in Richtung Hochalmspitze. Auch ein Arzt war mit im Team.

Edmund Steiner, Pressesprecher der Ortsstelle Spittal/Stockenboi, war beim Einsatz dabei: „Er hätte sicher keine Nacht mehr überlebt, er war total erschöpft und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Er wurde erstversorgt mit warmen Getränken und Essen.“

Kein weiterer Bergsteiger vermisst

Zunächst waren die Retter von einem weiteren Bergsteiger in Not ausgegangen. Der gerettete Mann teilte aber mit, dass er alleine auf den Berg gestiegen und kein zweiter Mann in seiner Begleitung gewesen sei. Er habe zwar einen Österreicher, vermutlich aus Osttirol, am Montag getroffen, dieser sei aber unabhängig von ihm in Richtung Gipfel aufgebrochen und offenbar noch am selben Tag ins Tal abgestiegen. Laut Polizei befand sich auf dem Parkplatz auch kein verwaistes Auto mehr und es ist bisher auch keine Abgängigkeitsanzeige eingelangt. Deshalb wurde die Suche in der Nacht eingestellt.