Stadionwald: Westplatz als „Ausweiche“

Für das vieldiskutierte Kunstprojekt „For Forest“ im Klagenfurter Wörtherseestadion zeichnet sich in Sachen Fußball-Ausweichstätte eine Lösung ab. Laut dem Stadtsenat soll der Westplatz beim Stadion dafür adaptiert werden.

Wird der Westplatz adaptiert, können auch Spitzenvereine zum Trainingslager nach Klagenfurt gebracht werden. Die Austria Klagenfurt könne auch während des zweimonatigen Kunstprojekts beim Stadion verbleiben und müsse nicht ins Fischlstadion ausweichen, wie es in einer Aussendung heißt.

Stadion Projekt Klaus Littmann  Wald

ORF

Der Schweizer Klaus Littmann will im Klagenfurter Stadion 200 Bäume pflanzen. Im Herbst 2019 soll das Stadion für zwei Monate „bewaldet“ werden.

Vereine bevorzugen für Testspiele kleinere Plätze

Dem Geschäftsführer des Sportsparks zufolge haben auf dem Westplatz bereits Trainingsspiele der österreichischen Nationalmannschaft, Legendenspiele und anderes stattgefunden. Für Testspiele - etwa der deutschen Bundeliga, die auf Trainingslager nach Klagenfurt komme - seien kleinere Plätze geeigneter. Das große und auch teure Stadion werde von den Vereinen erst ab 10.000 bis 15.000 Besuchern genutzt, so Gert Unterköfler.

Die Wünsche für eine Adaptierung des Westplatzes betreffen den Zaunschutz, die Lautsprecheranlage und den Turm für Videoaufnahmen. Die notwendige Tribüne sei als mobiles Teil im Sportpark bereits vorhanden. Mit solchen Nachrüstungen wäre der Bereich Westplatz „bestens nutzbar“, heißt es.

Austria Klagenfurt müsste nicht „auswandern“

Damit müsste die Austria Klagenfurt während des Kunstprojektes nicht ins Fischlstadion ausweichen, sondern könnte die Infrastruktur des Stadions nutzen. Nachdem die Besucherzahlen bei den Austria Klagenfurt-Spielen derzeit zwischen 300 und 500 liegen, würden auch die vorhandenen Tribünen mit ca. 1.300 Plätzen ausreichen.

Laut Sportreferent Jürgen Pfeiler hat es bereits einen Lokalaugenschein durch einen Bundesligaverantwortlichen gegeben, das Ergebnis werde noch diese Woche erwartet.

FPÖ sieht „wichtige Fragen offen“

Derzeit sei offen, welche Kosten auf die Stadt Klagenfurt zukommen, wenn der Trainingsplatz bundesligatauglich adaptiert werden muss, kritisiert Vizebürgermeister Christian Scheider von der FPÖ. Unklar sei auch, wohin die zusätzlichen Nutzer des derzeitigen Trainingsplatzes wandern, wenn die Austria Klagenfurt diesen Platz als Hauptspielstätte benütze.

Scheider: „Es ist daher zu rechnen, dass der finanzielle Aufwand für den Steuerzahler, ausgelöst durch das Kunstprojekt ‚Wald im Stadion‘, mit Sicherheit mehrere hunderttausend Euro ausmachen werde. Damit ist klar, dass die Erstaussage der Bürgermeisterin, dass das Projekt ‚Wald im Stadion‘ dem Steuerzahler nichts kosten werde, klar widerlegt wurde“.

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