Pumpenlärm im Kraftwerk Rottau verringert

Vor einem Jahr ist im Kraftwerk Rottau ein Resonator eingebaut worden, um laute Vibrationen beim Pumpen zu verringern. Anrainer bemerkten zwar eine Verbesserung, aber wenn beide Pumpen im Vollbetrieb laufen, brumme es immer noch unangenehm.

In der Rohrleitung entstehen Vibrationen mit unangenehmen 75 Hertz, wenn tausende Liter Wasser pro Sekunde in den 20 Kilometer entfernten Kölnbreinspeicher hinauf gepumpt werden. Weil Spitzenstrom in Europa begehrt ist und überschüssige Energie abgearbeitet werden muss, laufen die beiden Pumpen häufiger, als in den vergangenen Jahrzehnten - mehr dazu in Kärntner entwickelte Kraftwerk-Schalldämpfer.

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ORF

Brummen bei Betrieb beider Pumpen

Der erste Schalldämpfer wurde vom Kärntner Reinhod Logar und der TU Graz entwickelt und letztes Jahr eingebaut. Er habe eine Verbesserung gebracht, sagt die Sprecherin der 500 Anrainer Alexandra Königsreiner. Danach wurde ein zweiter Schalldämpfer eingebaut.

Wenn beide Pumpen laufen, gebe es aber immer noch das sehr unangenehme Brummen in den Häusern. „Wenn eine Pumpe, die Pumpe drei läuft, ist es vielleicht ein bisschen leiser als am Anfang. Aber nach wie vor ist es extrem lauf. An manchen Tagen fragen wir uns wirklich, wie die Resonatoren wirken.“ Man befürchte, dass man damit bis ans Lebensende leben müsse.

„Große Belastung für Menschen“

Auch ein unabhängiger Sachverständiger bestätigte im Oktober 2017, dass der erste Resonator der quasi eine Gegenschwingung erzeugt, funktioniert. Anders ist es laut Königsreiner bei Vollpump-Betrieb: „Die Resonatoren sind eingebaut, es hat eine Meldung an die Behörde gegeben, aber nur aus Sicht der einzelnen Pumpen, keinen gemeinsamen Bericht. Das macht uns Angst, die Belastung für die Menschen ist sehr groß.“

„Wird immer hörbar bleiben“

Am vergangen Wochenende sei der Pumplärm in verschiedenen Situationen gemessen worden, sagt Josef Mayrhuber, der Betriebsleiter des Kraftwerkes: „Ja, man hört das Brummen noch immer, aber im Vergleich zum Ausgangszustand 2016 hat sich der Brummton bei beiden Pumpen deutlich reduziert.“ Bei der Pumpe drei sei man am Ziel, bei der zweiten Pumpe habe man mehrfach angepasst, da könne man noch etwas nachjustieren. Aber man habe von Anfang an darauf hingewiesen, dass das Pumpgeräusch immer hörbar bleiben werde, so Mayrhuber. Der Bereich sei zwar lästig, aber nicht mehr möglicherweise gesundheitsschädlich.

Die Messdaten werden nun einem Umweltmediziner übermittelt, der von der Bürgerinitiative Pumplärm ausgesucht wurde. Er soll bis voraussichtlich Dezember feststellen, ob es eine Gesundheitsgefährdung für die Anrainer im Mölltal gibt oder nicht.