Bettwanzen als unliebsames Souvenir

Immer wieder kommt es im Sommer vor, dass Hotelbetriebe oder Privatpersonen wegen Bettwanzen und Flöhen die Schädlingsbekämpfer rufen müssen. Wegen des heißen Wetters können sich diese Schädlinge gut vermehren.

Oft sieht es zuerst so aus, als hätte man sich wo aufgekratzt, vielleicht aufgeschürft - es kann auch jucken - man denkt sich noch nichts, dabei sind Bettwanzen bereits versteckte Gäste in den heimischen vier Wänden oder auch im Hotelzimmer.

Wanzen verstecken sich gerne

Es kann laut Experten bis zu Monaten dauern, bis der Befall wirklich auffällt, so Harald Nagele, Schädlingsbekämpfer bei der Firma Agil in Klagenfurt. Meistens würde man es anhand der Stiche oder Bisse merken, wenn die Haut einen Ausschlag und Pusteln aufweist.

Bisse von Bettwanzen sind in ihrer Wirkung unterschiedlich und abhängig von der Sensibilität des Menschen. Während ein Bettwanzenbiss bei einem Menschen extreme Schwellungen verursacht, zeigt ein anderes Opfer gegebenenfalls vielleicht kaum eine Reaktion. Knapp 20 Proeznt der Menschen zeigen sogar gar keine Reaktion auf Bettwanzenbisse, obwohl sie in einem Bettwanzennest nächtigen.

„Sobald man auch Blut am Leintuch entdeckt, sollte man nachschauen, ob man andere Spuren entdeckt. Die Tiere selbst sieht man schwer, weil sie nachtaktiv sind. Am ehesten findet man sie entlang der Matratzennähte und in Nischen von Nachtkästen oder Steckdosen - überall dort, wo es Ritzen gibt, in denen sie sich verstecken können.“

Professionelle Schädlingsbekämpfung ratsam

Heiße Temperaturen tragen zur Vermehrung bei - aber auch die Anzahl der Wirte, bei denen die Bettwanzen Blut saugen können - sprich wie viele Menschen in einem Haus leben und auch die Hygiene ist ein Thema.

Mehr Einsätze wegen Bettwanzen habe man bei der Firma Agil heuer zwar nicht, es sei über die Jahre weg aber konstant, so Nagele: „Es gibt manchmal Urlaubsgäste, die das Problem schon kennen bzw. denen es dadurch früher auffällt. Man sollte sofort einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren, der sich das Problem anschaut und sagen kann, in welchem Ausmaß die Schädlinge schon vorhanden sind. Er kann an den Kotspuren erkennen, wie viel Befall da ist. Sie können Glück haben und es handelt sich nur um eine, aber wenn Sie Pech haben, können es hunderte sein.“

„Kontaktinsektizide“ vernichten Wanzen

Das Tauschen der Matratzen alleine habe laut dem Experrten nicht viel Sinn, wenn man sich nicht sicher sein kann, dass sich nicht woanders noch weitere Insekten verstecken. Auf jeden Fall wird geraten - sofern möglich - den Schutzbezug der Matratze bei mindestens 60 Grad zu waschen. Nagele: „Es kann mit einer einmaligen Bekämpfung Ruhe eintreten, es können aber auch mehrfache Einsätze notwendig sein. Das hängt von den Räumlichkeiten ab.“

Angefangen vom Bett werden die Nachtkästchen und Holzverkleidungen abgesprüht, damit die Tiere - wenn sie heraus kommen, absterben. Mit sogenannten Kontaktinsektiziden werden die Bettwanzen bekämpft. Nach rund sechs Stunden könne man laut Schädlingsbekämpfer das hoffentlich wanzenfreie Zimmer wieder betreten.

Auch die Klagenfurter Hütte, ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer in 1.700 Meter Höhe, war im Vorjahr von Wanzen befallen. Obwohl das Problem mittlerweile längst bekämpft ist, hatte der Wirt danach mit einem starken Gästerückgang zu kämpfen - mehr dazu in Gästerückgang nach Wanzenbefall.

Koffer auf glatter Fläche öffnen

Um sich zu schützen raten Experten dazu, Reisegepäck nach der Rückkehr auf einer glatten Fläche abzustellten - zum Beispiel auf einem Tisch, in der Dusche oder in der Badewanne, aber nicht auf der Couch, auf einem Teppich oder gar Bett. Schmutzwäsche aus dem Urlaub sollte mit 50-60 Grad gewaschen werden, um die unliebsamen Souvenirs abzutöten.

Link:

• Ungebetene Gäste: Bettwanzen los werden(help.ORF.at; 23.06.2018)