Land beruft Suchtgipfel ein

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) hat im Kampf gegen den Drogen einen Suchtgipfel einberufen. Dazu eingeladen sind Experten der Polizei sowie aus dem Gesundheits- und Suchtbereich. Eine Kommission soll die Todesfälle der jüngsten Zeit individuell untersuchen.

Am Dienstag wurde von der Polizei der bereits zehnte Drogentote im Jahr 2018 gemeldet. Diesmal handelte es sich um einen 31 Jahre alten Salzburger. Der Mann starb in Bad Kleinkirchheim an einer Überdosis – mehr dazu in 31-Jähriger starb an Überdosis. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) berief am Dienstag nach der Regierungssitzung einen Suchtgipfel ein. „Unser oberstes Ziel ist es, drogenabhängige Personen in Behandlung zu bekommen“, so Prettner.

Im ambulanten Bereich stehen in Kärnten derzeit 1.500 Plätze zur Verfügung. „Was den stationären Bereich anbelangt, so kann ich sagen, dass jeder Kärntner Drogenpatient, der einen Antrag auf stationäre Entwöhnung stellt, einen Platz in einer entsprechenden Einrichtung erhält“, so die Gesundheitsreferentin. Laut ihr schließe das Land allerdings nur Verträge mit Einrichtungen ab, die alle Auflagen erfüllen, mit dem Land kooperieren und die vorgeschriebenen Qualitätsstandards einhalten.

Strengeres Vorgehen gegen Dealer gefordert

Stationäre Therapien finanziert das Land Kärnten mit insgesamt 1,23 Millionen Euro, ambulante Therapien mit 1,6 Millionen Euro. Elf Beratungsstellen für Suchterkrankungen stehen in Kärnten zur Verfügung. „Eine weitere Anlaufstelle im Bezirk Feldkirchen ist in Planung“, sagte Prettner. 270.000 Euro investiert das Land in die Suchtprävention. Speziell im Suchtbereich ist es eine große Herausforderung, der rasanten und problematischen Entwicklung entsprechende Angebote entgegenzustellen.

Gerhard Köfer vom Team Kärnten forderte ein viel strengeres Vorgehen gegen Drogendealer. Kärnten habe sich laut ihm in den vergangenen Jahren zu einem Drogenmekka entwickelt. „Die Dealer agieren immer dreister und vergiften sehenden Auges unsere Jugend. Die Politik muss endlich gemeinsam mit der Exekutive zeigen, dass sie den längeren Atem hat und sich den Vorgängen tatkräftig entgegenstellt. Es führt kein Weg an einer verschärften Gangart gegen Drogendealer und die gesamte Szene vorbei“, so Köfer.

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