HCB-Verbrennung: Bevölkerung befragen

Landesrat Rolf Holub (Grüne) will mit den Bürgermeistern des Görtschitztales und Experten erörtern, ob eine Verbrennung des mit HCB belasteten Heus doch möglich sei. Ein Runder Tisch ist geplant, doch die Bevölkerung müsse gefragt werden, sagt Holub.

Eines betonte Holob am Donnerstag mehrfach: Es dürfe und werde keine Entscheidung ohne die Einbindung der Menschen im Görtschitztal getroffen werden. Er selbst hatte nach dem HCB Skandal der Bevölkerung versprochen, dass die Heuballen an einem fernen Ort entsorgt werden sollen. Doch weil das nun nicht gelingen will, da die Ballen überall abgelehnt werden, muss eine andere Lösung gefunden werden - mehr dazu in Niederösterreich will HCB-Heuballen nicht.

Holub sagte, wenn Plan A der Entsorgung an einem anderen Ort nicht funktioniere, müsse man einen Plan B haben. Wenn man sich das Heu rein fachlich anschaue, sei der Gehalt an Hexachlorbenzol sehr gering. Es sei vorstellbar, den Menschen im Tal vorzuschlagen, dass Greenpeace und die Meduni Wien eine Probeverbrennung bei Wietersdorfer vornehmen. „Das geht nur, wenn die Bevölkerung einverstanden ist.“

„Es geht um Vertrauen“

Am Mittwoch sagte Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster, eine Verbrennung bei Wietersdorfer wäre möglich, wenn man eine Probeverbrennung vornehme - mehr dazu in Greenpeace: Verbrennung von HCB-Heu sinnvoll. Auf rein sachlicher und faktenorientierter Ebene, lasse sich das Thema aber nicht behandeln, so Holub: „Ich verstehe, dass das seelische wichtig ist. Technisch kann man die Seele nicht reparieren, da geht es um Vertrauen. Ich glaube, dass Greenpeace und die Meduni dieses Vertrauen haben.“

Die Bürgermeister des Görtschitztales könnten nicht stellvertretend für die Bevölkerung ihre Zustimmung zu einer Verbrennung bei den Wietersdorfern geben, so Holub. Diese Zustimmung müssten sie sich gegebenenfalls durch eine Befragung der Bevölkerung holen. Am Montag findet dazu ein Runder Tisch statt.

NÖ: Umweltanwalt gegen HCB-Heuballen-Transport

Am Donnerstag lehnte auch der Niederösterreichische Umweltanwalt Thomas Hansmann einen Transport der Heuballen nach Niederösterreich ab. Die dafür notwendigen Lkw-Fahrten seien eine zu große Belastung für Bevölkerung und Umwelt - mehr dazu in Umweltanwalt gegen HCB-Heuballen-Transport.