Großrazzia: Zehn Drogendealer in Haft
Seit Monaten ermittelten Beamte des Kriminalreferates des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt und der Kriminaldienstgruppe des Bezirkspolizeikommando Klagenfurt-Land gegen eine aus Nigeria und Ghana stammende Tätergruppe. Alle Verdächtigen sind im Alter zwischen 16 und 22 Jahren. Sie sollen seit Jänner 2017 bis 4. Dezember 2017 sowohl im Stadtgebiet von Klagenfurt als auch im Gemeindegebiet von Krumpendorf Heroin und Kokain gewerbsmäßig und im Rahmen einer kriminellen Vereinigung in Verkehr gebracht haben.
Zeitgleich schlug Polizei zu
In Klagenfurt wurden zunächst vier Festnahmeanordnungen gegen Verdächtige erlassen, außerdem die Anordnung zur Durchsuchung von Wohnungen in Klagenfurt und Krumpendorf. Am 1. Dezember wurden die Maßnahmen zeitgleich und koordiniert in Klagenfurt und Krumpendorf durchgeführt, dabei wurden zehn Personen festgenommen. Vier weitere Männer wurden aufgrund von Übertretungen nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen und in Schubhaft genommen.
Polizei
Bei der Großrazzia wurden 10.000 Euro sichergestellt, die vermutlich aus Drogenverkäufen stammen. Weiters wurden „Balls“ von Heroin und Kokain, Verpackungsmaterial und ca. 70 Mobiltelefone gefunden. Sie dienten den Tätern zur Absprache bei Drogenverkäufen.
An Großrazzia beteiligt
- EKO-Cobra Kärnten und EKO-Cobra Salzburg
- EGS des LKA Kärnten
- Beamte der Einsatzeinheit Kärnten
- Beamte der Suchtmittel-Erhebungsgruppe des Landeskriminalamtes Kärnten,
- Tatortspurensicherer des SPK Klagenfurt/WS und Bezirksspurensicherer BPK Klagenfurt-Land
- Beamte der PI Fremdenpolizei, PI Ferlach-AGM u. Grablach-AGM (Ausgleichsmaßnahmen)
- Beamte des Bundesamtes für Fremden- u. Asylwesen
- Polizeidiensthundeführer
Vermutlich seit 2016 im Geschäft
Aufgrund der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass durch diese kriminelle Vereinigung bereits seit 2016 Heroin und Kokain im Kilobereich an eine Vielzahl von bereits ausgeforschte und noch unbekannte Konsumenten verkauft wurde. Der durch den Drogenverkauf erzielte Umsatz beläuft sich somit auf mehrere zehntausend Euro.
Nigerianer wollte sich Dienstwaffe schnappen
Bei den Einvernahmen der festgenommenen Männer versuchte ein 18-Jähriger aus Nigeria, an die Dienstwaffe eines der ihn vernehmenden Beamten zu gelangen. Allerdings misslang ihm dies, es wurde niemand verletzt. Der Versuch wird als Widerstand gegen die Staatsgewalt gewertet. In zwei Fällen wurden den Verdächtigen der Tatbestand des Gebrauches fremder Ausweise und in einem Fall eine Urkundenunterdrückung nachgewiesen.
Weitere Ermittlungen sind wegen der Größenordnung des Falles erforderlich. Mit der Ausforschung von weiteren Mittätern und Drogenkonsumenten kann gerechnet werden. Die Polizei nimmt auch Hinweise entgegen.