Vor allem Einheimische schätzen Badehaus
Vier Millionen Euro kostete der Ronacherbau am See; zwei Millionen kamen vom Land. Ausschlaggebend war der Gedanke, was Kärnten bieten könne, wenn im Sommer eine große Regenfront durchzieht. Im Winter sollte das große Badehaus eine zusätzliche Attraktion sein mit einer Saunalandschaft, Behandlungen, großzügigen Ruheräumen, Gastronomie und einem Freibecken mit 35 Grad, das sich gleich neben dem jetzt sieben Grad kalten See befindet.
Das zieht zunehmend Besucher an die nicht aus Deutschland oder Italien kommen, sondern aus Kärnten. Man hat sich bei der Einschätzung, wer wie lange im Badehaus bleibt, vertan. Zwei Drittel der Besucher sind Einheimische und bleiben oft den ganzen Tag.
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Besucher bleiben länger als gedacht
Geschäftsführer Alexander Thoma sagt, die ursprüngliche Prognoserechnung sei vor fünf Jahren bei 50.000 Frequenzen gelegen: „Allerdings ist man davon ausgegangen, dass die Leute nur zwei bis drei Stunden im Haus sind. Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass die Verweildauer bei sechs bis sieben Stunden liegt.“
Zu Beginn betrug der Eintritt unter 20 Euro, mittlerweile kostet die Tageskarte 25 Euro. Die Auslastung liegt bei gut zwei Drittel. Bei 150 Besuchern im Badehaus gibt es erst wieder eine Eintrittskarte, wenn ein anderer geht. So gebe es keinen Stau. Die Einnahmen reichen für den Betrieb, Reparaturen und 30 Mitarbeiter. Jetzt soll noch ein Whirlpool dazukommen.
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Zimmervermieter profitieren
Fünf Jahre Badehaus hätten gezeigt, dass es als Zusatzangebot gut funktioniere, sagt Maria Wilhelm von der Millstätter Tourismusgesellschaft. Es gebe Gäste, die drei oder vier Tage am Millstätter See verbringen und vielleicht einen Tag ins Badehaus gehen. Manche würden auch nur wegen dem Badehaus nach Millstatt kommen: „Für uns ist es einfach eine noch bessere Positionierung.“
Viele hätten sich den Prototypen angesehen, sagt Thoma. Gebaut wurde bisher aber kein zweites Badehaus. Ein weiteres am Wörthersee sieht zwar so ähnlich aus, ist aber hauptsächlich den eigenen Hotelgästen vorbehalten. Die Südwestausrichtung sei ausschlaggebend, sagt Thoma: „So viele freie Grundstücke dieser Art gibt es nicht.“
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Ein klassisches Hallenbad gibt es im Badehaus nicht, dafür aber das Freibecken für Textil- aber auch Nacktbader. Es sei der größte Energieverbraucher im Niedrigenergiehaus, so der Betreiber.