Nikolo-Nüsse: Vorsicht bei Kleinkindern

In Nikolaussackerln kann eine Gefahr für Kleinkinder lauern: Nüsse können bei ihnen zum Erstickungstod führen, warnen Ärzte. Sie raten, Kleinkindern bis zum vierten Lebensjahr keine Nüsse zu geben.

Besonders gefährlich sind für Kleinkinder Erdnüsse und Mandeln, sagt der Villacher Kinderarzt Pekka Muttonen: „Bei Kleinkindern funktioniert die Schluckautomatik noch nicht hundertprozentig.“ Wenn die Kinder dann Nüsse im Mund haben und gleichzeitig lachen, reden oder sich bewegen, dann könne es gefährlich werden.

Dringen Nüsse so in die Lunge ein, kann es passieren, dass ein Teil der Lunge nicht mehr funktioniert. Die Kinder werden kurzatmig, bekommen kaum Luft, die Gesichtsfarbe ändert sich. Dann ist umgehend ärztliche Hilfe notwendig, um Dauerschäden oder gar einen Erstickungstod zu verhindern.

Erdnüsse Madarinen

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Sofort ins Krankenhaus fahren

Kinderarzt Pekka Muttonen rät, mit dem Kind dann sofort ins Krankenhaus zu fahren. Vorzugsweise in ein Krankenhaus, das eine Änasthesie- oder Kinderabteilung hat. Die Eltern selbst könnten in dieser Situation wenig tun. Sollte das Kind noch Luft bekommen, sei das Klopfen auf dem Rücken sinnlos. Bekommt das Kind gar keine Luft mehr, dann rät Muttonen dazu, das Kind umzudrehen und auf den Rücken zu klopfen. Hilft auch das nicht mehr, dann bleibe nur noch die Mund-zu-Mund-Beatmung.

Muttonen rät, Kleinkindern bis zum vierten Lebensjahr wegen dieser Gefahr überhaupt keine Nüsse zu geben. Wichtig sei auch, dass Kleinkinder zuhause nicht ungehindert zu Nüssen greifen können.

Mutter Stillen

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Babies nehmen Allergene über die Muttermilch auf, nachdem die Mutter Erdnüsse gegessen hat.

Erdnussallergie wird über Muttermilch übertragen

Aber nicht nur wegen der Verschluckungsgefahr ist beim Verzehr von Erdnüssen Vorsicht geboten. Verglichen mit anderen Lebensmitteln weisen insbesondere Erdnüsse ein sehr hohes allergisches Potential auf. Die Ursache dafür ist, dass Erdnüsse eine Vielzahl von Allergenen besitzen.

Oft sind schon Babies und Kleinkinder von Allergien betroffen. In diesem Fall wird das Allergen über die Muttermilch übertragen, nachdem die Mutter Erdnüsse gegessen hat. Die Symptome einer Allergie können unmittelbar nach oder bereits bei dem Verzehr von Erdnüssen, spätestens jedoch nach Ablauf von zwei Stunden, auftreten. Symptome einer Erdnussallergie können sich bereits beim Kontakt mit sehr geringen Spuren des Allergens zeigen. Bei besonders schweren Formen dieser Allergie reicht bereits Hautkontakt oder das Einatmen aus. Innerhalb der Gruppe der Allergien ist die Erdnussallergie eine der hauptsächlichen Ursachen für allergiebedingte Todesfälle.