Modine-Schließung: Ringen um Sozialplan

150 Mitarbeiter verlieren mit der Schließung des Modine-Werkes in Kötschach-Mauthen ihren Job. Am Donnerstag wurde mit der Werksleitung um einen Sozialplan gerungen. Die Landespolitik sagte als Hilfe auch eine Arbeitsstiftung zu.

Nach der überraschenden Mitteilung der US-Modine-Konzernverantwortlichen, das Wärmetauscherwerk in Kötschach-Mauthen zu schließen und damit 146 Mitarbeiter mit Jahresende zu kündigen, fand am Donnerstag im Gemeindeamt auf Einladung von Kötschachs Bürgermeister Walter Hartlieb (SPÖ) ein runder Tisch statt. Von der Regierung waren Landeshauptmann Peter Kaiser, Landeshauptmann-Stv. Gaby Schaunig (beide SPÖ) sowie die Landesräte Gernot Darmann (FPÖ), Christian Benger (ÖVP) und Rolf Holub (Grüne) dabei. Ebenso Betriebsrat Michael Gassmayer, Vertreter von BABEG, KWF, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, ÖGB, Bezirkshauptmannschaft, Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder.

Aktuell werden im Modine-Werk vorhandene Aufträge abgearbeitet. Die Mitarbeiter werden dann ab kommender Woche vom Konzern freigestellt, dann beginnen die Kündigungsfristen, die bis zu einem halben Jahr dauern. Die Hälfte der Betroffenen ist älter als 50, darunter viele Frauen.

Sozialplan soll ausverhandelt werden

Der Betriebsratsvorsitzende des Werks, Michael Gassmayer sagte, man habe der Werksleitung einen Forderungskatalog vorgelegt, bereits am Freitag werde wieder darüber verhandelt. Es sei eine schwierige Zeit, man habe seit dieser Woche auch eine psychologische Betreuung für die Mitarbeiter. Bei einer Betriebsversammlung seien die Mitarbeiter über die Arbeitsstiftung informiert worden.

Die Landespolitik erwartet vom Konzern einen wesentlichen Beitrag. Der Konzern sei für die schwierige Situation verantwortlich und müsse hier einen Beitrag leisten. Absolute Priorität hätten ein Sozialplan und eine Arbeitsstiftung, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Geplant seien etwa Fortbildungsmaßnahmen für die betroffenen Mitarbeiter. Die Qualifizierung der Mitarbeiter für neue Jobs hat auch für die Wirtschaftskammer Priorität. Nun müsse erhoben werden, welche Fortbildung für die einzelnen Mitarbeiter in Frage komme, sagte Sylvia Gstättner von der Wirtschaftskammer.

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Suche nach Investoren

Die Betriebsansiedelungsgesellschaft des Landes, der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) und die Gemeinde wollen nun gemeinsam einen Investor für das Werksgelände suchen. Alle betriebsrelevanten Daten und Informationen (u.a. Wert der Maschinen, Zustand des Werkes und Stand der Technik) würden nun erhoben, um mögliche Investoren bzw. Interessenten ansprechen zu können, sagte Bürgermeister Walter Hartlieb.

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Die Gemeinde hat auch Pläne für einen Gewerbepark auf dem ehemaligen ÖBB-Gelände. Die Nachfrage von kleineren Betrieben sei bereits da, hieß es.

Investitionen in Wirtschaftsstandort

Von der Landespolitik wurde am Donnerstag auch zugesagt, regionalpolitisch Impulse zu setzen und wenn möglich geplante Investitionen vorzuziehen. Damit soll die Region als Wirtschaftsstandort und Lebensraum attraktiv gestaltet werden. Als Beispiele wurden Erhalt und Ausbau von Verkehrsinfrastruktur sowie das Vorziehen von geplanten Investitionen (z.B. Hochwasserschutzprojekte) und Möglichkeiten zur stärkeren Unterstützung der erfolgreichen heimischen Unternehmen genannt.

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ORF/Birgit Rumpf-Pukelsheim

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