Brückl: Blaukalk-Deponie wird abgedichtet

Die Sanierung der Blaukalkdeponie in Brückl schreitet voran. Um ein Austreten der gesundheitsschädlichen Bestandteile - wie HCB - zu verhindern wird die Lagerstätte rundherum abgedichtet. Zusätzlich entsteht eine Grundwasserreinigungsanlage.

Die Sanierung der Blaukalkdeponie oberhalb des Donauchemie-Werks in Brückl ist ein teures und aufwendiges Projekt. 17 Millionen Euro kostet es, die Deponie so abzudichten, sodass keine giftigen Stoffe in die Luft oder das Wasser gelangen können. An der Oberfläche wurden bereits zwei Drittel der Deponie versiegelt, sagt Erich Eibensteiner, der die Bauarbeiten koordiniert.

Dichtwand „packt“ Blaukalk ein

In wenigen Wochen wird dann mit dem Bau einer Betonwand rund um die Deponie begonnen. „Diese Dichtwand geht je nach Geologie im Untergrund zwischen 15 und 35 Meter in die Tiefe. Im flacheren Bereich ist die 60 Zentimeter dick und im Tieferen 80 Zentimeter“ , so Eibensteiner.

Blaukalkdeponie Brückl Donau Chemie

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Donauchemie-Werk in Brückl

Die fertige Dichtwand soll verhindern, dass verunreinigtes Grundwasser unterhalb der Deponie in die vorbeifließende Gurk gelangen kann. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann - so die Experten - sind die 140.000 Tonnen Blaukalk, die hier lagern, richtiggehend eingepackt. „Planmäßig ist die Deponie dann ganz dicht. Es soll am Luft- und am Wasserweg eine Nullemmission geben“, so der Experte. Zusätzlich wird der Grundwasserspiegel durch mehrere Pumpen abgesenkt. Mit einem umfangreichen Messnetz werden Wasser und Luftqualität ständig konrolliert.

Blaukalkdeponie Brückl Donau Chemie

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Messwerte schon jettz deutlich besser

Dass die Abdichtung wirkt, ist jetzt schon zu bemerken. Harald Tschabuschnig, Leiter der Umweltabteilung beim Land Kärnten, sagt, Luftgütemessungen im Bereich Brückl und im näheren Umfeld der Deponie hätten ergeben, dass in den letzten Monaten eine deutliche Reduzierung der Immissionsseite stattgefunden habe.

Der Vorsorgewert der Medizin-Uni Wien werde deutlich unterschritten. Für die Bevölkerung gebe es damit kein Problem, so Tschabuschnig. Unterhalb des Donauchemie-Werks rollen derzeit ebenfalls die Bagger. Hier wird eine Grundwasserreinigungsanlage für das Werk selbst gebaut. Erich Eibenberger sagt, dass in diesem Bereich seit 20 Jahren sogenannte Sperrbrunnen vorhanden seien: „Diese fördern das Grundwasser und reinigen es mit Akoli-Filern. Dann wird es wieder in die Gurk zurückgespeist. Diese Sperrbrunnenreihe wird verstärkt.“ Damit soll das Grundwasser, das ja in der Folge auch in die Gurk gelangt, von den gesundheitsgefährdenden Chlorkohlenwasserstoffen gereinigt werden.

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Filteranlage soll Grundwasserqualität verbessern

Beim Land ist man zuversichtlich, dass sich der Bau der Filteranlage auch positiv auf die Grundwasserqualität insgesamt auswirken werde. Harald Tschabuschnig: „Die Grundwässer fließen in Richtung Klagenfurt. Wir gehen davon aus, dass sich hier eine Verbesserung recht kurzfristig einstellen wird.“ In den nächsten zwei, drei Jahren soll dies der Fall sein. Fünf Millionen Euro kostet der Bau der Grundwasserreinigungsanlege, auch sie soll bis Jahresende fertig gestellt sein. Diese sollte - so die Experten - zumindest 50 Jahre absolut dicht sein.

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