Asylquartiere nur zur Hälfte ausgelastet
Zwei Jahre ist es her, dass die Flüchtlingswelle aus Syrien Österreich erreichte. Damals kamen tausende Menschen pro Tag über die Grenze, der Großteil reiste nach Deutschland weiter. Bund und Land errichteten damals Großquartiere, um die Menschen zu beherbergen.
Maximal zur Hälfte belegt
Neben den vier Bundesquartieren, die nur zu etwa 45 Prozent ausgelastet sind, betreibt das Land Kärnten in 65 Gemeinden eigene Landesquartiere, die maximal zur Hälfte belegt sind. Die Flüchtlingsunterkünfte werden aber bis auf weiteres im vollem Umfang erhalten, so Flüchtlingsreferent und Landeshauptmann Peter Kaiser von der SPÖ.
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Quartiere bleiben für Notfälle erhalten
Laut Kaiser gebe es derzeit einen Rückgang: So beherberge man derzeit um etwa tausend Asylwerber weniger, als am Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung im Februar 2016. In den Landesquartieren sind derzeit 3818 Asylwerber in der Grundversorgung: „Wir sind jetzt damit konfrontiert, dass wir einiges tun müssen, um die Infrastruktur der Flüchtlingsquartiere aufrecht zu erhalten“. Wenn es zu erneuten Fluchtbewegungen über Kärnten kommen sollte, müsse man jederzeit in der Lage sein, Menschen aufzunehmen, so der Flüchtlingsreferent.
Weniger Asylwerber in Privatquartieren
Um die Bereitschaft der Flüchtlingsunterkünfte aufrechterhalten zu können, würden einige Maßnahmen durchgeführt, so Kaiser. Beispielsweise werden derzeit so wenige Asylwerber wie möglich in Privatquartiere entlassen. „Wir müssen schauen, dass wir die Plätze entsprechend ausnützen. Das soll kein Hemmnis für Integration sein, im Gegenteil“, so Kaiser. Dementsprechend bemühe man sich, in enger Zusammenarbeit mit NGOs (Anm. Red. Non-Governmental Organisations), erste Integrationsschritte bereits im Vorfeld zu setzen. Das erfolge beispielsweise über Sprachkurse.
Transithallen stillgelegt
Die großen Transithallen in Klagenfurt und Villach sind derzeit geschlossen. Sie könnten aber bei Bedarf jederzeit wieder geöffnet werden, sp Othmar Roschitz vom Innenministerium. Er ist für die Kärntner Quartiere zuständig.
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Grenzkontrollen zu Slowenien bleiben aufrecht
Weiterhin aufrecht bleiben auch die Grenzkontrollen zu Slowenien. Seit Herbst 2015 kontrolliert die Polizei mit Unterstützung des Bundesheeres alle nach Österreich einreisenden Fahrzeuge. Das zeige Wirkung, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio: „Wir merken auf der Grenze zu Slowenien, dass es relativ wenig Zustrom gibt. Seit kontrolliert wird, gibt es hier wenige Fremde, die aufgegriffen oder zurückgewiesen werden müssen“.
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An der Grenze zu Italien hingegen gibt es keine Grenzkontrollen. Fahrzeuge werden nur stichprobenartig kontrolliert. „An der Grenze zu Italien haben wir doch eine rege Bewegung. Vom Jahresbeginn bis Ende Juli sind rund 1600 Menschen aufgegriffen worden“, so Dionisio. Von diesen hätten dann nur 400 einen Asylantrag gestellt. Bei den übrigen hat das Innenministerium ein Abschiebungsverfahren eingeleitet.
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