Der Bachmannpreis als Karriereschub

Nicht nur Gewinner des Bachmannpreises haben in den letzten Jahren gute Buchumsätze verzeichnet. Auflagenstärkster Autor ist Sten Nadolny. 1,7 Millionen Exemplare seines Romans „Die Entdeckung der Langsamkeit“ wurden verkauft.

Mittwochabend werden im ORF-Theater Klagenfurt die 40. Tage der deutschsprachigen Literatur eröffnet. Für viele, wie die Kärntner Slowenin Maja Haderlap, war der Bachmannpreis der Startschuss für die ganz große Karriere. Derzeit erscheint ihr Roman „Engel des Vergessens“ in der elften Auflage, 90.000 Exemplare wurden bereits verkauft.

Who-is-Who der österreichischen Literatur

Insgesamt liest sich die Liste der Autorinnen und Autoren, die seit 1977 um den Bachmann-Preis gelesen haben, wie ein Who-is-Who der österreichischen Literatur: Josef Haslinger, Michael Köhlmeier, Franzobel, Raoul Schrott, Lilian Faschinger, Josef Winkler und der erste Preisträger Gert Jonke.

Stolze 1,7 Millionen Exemplare von Sten Nadolnys Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“ wurden bis heute verkauft. 1980 gewann der Schriftsteller mit einem Auszug daraus den Bachmannpreis. Mit seiner Geschichte eines Polarforschers, der gerade aufgrund seiner Beharrlichkeit oder Langsamkeit zu einem großen Entdecker wird, ist der Deutsche der auflagenstärkste Autor des Literaturbewerbes.

Eine weitere Erfolgsgeschichte ist jene von Wolfgang Herrndorf, der 2004 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Von seinem Jugendroman „Tschick“ wurden mittlerweile mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft. Dazu kamen noch Übersetzungen in 24 Sprachen. In Klagenfurt las er allerdings aus einem ganz anderen Text vor.

Wenn aus Verlierern Gewinner werden

Trotzdem ist der Bachmann-Preis keine Garantie dafür, dass sich die Bücher dann auch gut verkaufen und gerne gelesen werden. Das beweist zum Beispiel Burgschauspieler Joachim Meyerhoff, der 2013 ganz ohne Preis nach Hause gehen musste. Von seinen beiden ersten autobiografischen Romanen wurden dennoch mehr als 500.000 Bücher verkauft.

1983 setzen sich Rainald Goetz und Martin Mosebach sich bei der Jury nicht durch. Später wurden beide mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet. Der Kärntner Büchner-Preisträger Josef Winkler ist übrigens bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur zwei Mal angetreten, den Bachmannpreis gewann er nicht.

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